Zschaitz-Ottewig. „Das ist der Vorzeigeeffekt“, sagte Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos). Sechs Tage hintereinander gab es in der Gemeinde Zschaitz-Ottewig keinen Corona-Infizierten. Der Inzidenzwert lag in der Zeit vom 27. bis 31. Januar bei Null. Und dann ist es am Montag passiert Eine 60-Jährige wurde positiv getestet.
Trotzdem nimmt die Kommune mit einem Inzidenzwert von 77 immer noch den letzten Platz im Altkreis Döbeln ein. Doch was unternimmt die Gemeinde, um solche Werte zu erreichen? „Zuerst hatte ich auch gedacht, dass es unter anderem daran liegt, dass wir viele junge Leute in der Gemeinde haben.
Das stimmt zwar, aber in Zschaitz-Ottewig leben auch 290 Menschen, die älter als 65 Jahre alt sind“, sagte der Bürgermeister. Er sei selbst über diese Zahl erstaunt gewesen. Denn die benötigte er, um herauszufinden, wie viele Weihnachtspäckchen er bereitstellen muss. Die bekamen alle älteren Einwohner. Verteilt wurden sie von den Mitgliedern und Helfern des Sport- und Heimatvereins (Sächsische.de berichtete).

Allerdings gibt es in der Gemeinde keine Senioren- oder Pflegeheime, die die Zahl der Infektionen in vielen Gemeinde steigen lassen, gibt Barkawitz zu bedenken. Er ist stolz auf seine Einwohner. Die Zahlen würden zeigen, dass sie sich an die Regeln halten würden.
„Die Bürger sind einsichtig und akzeptieren die Vorschriften ohne Diskussionen“, so der Bürgermeister. Er bekomme täglich die Zahl der Corona-Infizierten und sei immer froh, wenn in den entsprechenden Spalten eine Null stehen würde, so wie in den letzten Tagen.
„Besondere Maßnahmen haben wir nicht ergriffen. Aber das gesellschaftliche Leben, das Zschaitz-Ottewig ausmacht, ist zurzeit tot – kein Sport, kein Fasching, kein Biathlon. „Den hätten wir endlich mal wieder organisieren können. Schnee dafür gab es im Januar genügend“, so Barkawitz.
Um die Kontakte mit den Gemeinderäten zu minimieren gibt es Online-Treffen am Computer. „Das ersetzt zwar keine Gemeinderatssitzungen, aber die Räte können so auf dem Laufenden gehalten werden“, sagte der Bürgermeister. Auch er arbeitet im Homeoffice. „Ich habe alles so umgestellt, dass ich meine Arbeit von zu Hause aus erledigen kann“, sagte Immo Barkawitz.

Nicht immer sah es so rosig in Zschaitz-Ottewig in Bezug auf die Corona-Zahlen aus. „Wir hatten im Frühjahr mal zwei oder drei Infizierte. Dann lange gar keine. Ende November mussten wir die Kindereinrichtung für die erste Dezemberwoche wegen Personalmangels schließen. Die Mitarbeiter wurden entweder positiv auf Corona getestet oder mussten in Quarantäne. Ansonsten hatten wir immer wieder Zeiten von drei bis fünf Tagen ohne Neuinfektionen, so Immo Barkawitz.
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