Von Jens Hoyer
Döbeln. In den kommenden Jahren wird in der Gemeindefeuerwehr Döbelns einiges in Bewegung kommen. Vor allem im Mochauer Gebiet werden die Strukturen neu geordnet und Geld in neue Gerätehäuer gesteckt. Wahrscheinlich dieses Jahr wird es in Beicha losgehen. Neben dem Vereinshaus soll eine neue Fahrzeughalle errichtet werden. Die alte ist völlig unzureichend – eng, ohne sanitäre Anlagen und Umkleideräume. „Es sieht gut aus, dass wir Fördermittel bekommen“, sage Gemeindewehrleiter Thomas Harnisch. Die Beichaer sollen zwei Garagen bekommen. Und das aus gutem Grund. In dem Ortsteil soll ein älteres Tanklöschfahrzeug der Döbelner Ortsfeuerwehr stationiert werden. „Das ist unsere äußere Flanke. Dort sieht es an vielen Stellen schlecht aus mit Löschwasser“, sagte Harnisch.
Die Döbelner Wehr sollen ein neues Tanklöschfahrzeug bekommen, was vor allem auch bei Einsätzen auf der Autobahn gebraucht wird, wo Löschwasser ebenfalls knapp ist. „Wenn es mit den Fördermitteln klappt, bekommen wir das Fahrzeug im kommenden Jahr“, sagte Harnisch.
Derzeit wird gerade der Brandschutzbedarfsplan für Döbeln überarbeitet. Auch das hat mit den Veränderungen in der Mochauer Region zu tun. In absehbarer Zeit sollen die Standorte für die Wehren Mochau, Lüttewitz/Theeschütz und Choren zusammengelegt werden. Wo, das sei auch von den erforderlichen Ausrückzeiten abhängig, sagte Harnisch. Bevorzugter Standort für das künftige Gerätehaus sei das Bauhofgelände in Lüttewitz. Drei Fahrzeuge müssten untergebracht werden.
Auch in Ebersbach sind in diesem Jahr Investitionen vorgesehen. Dort fehlen sanitäre Anlagen und ein Umkleideraum. Eine angebaute Garage wird entsprechend umgebaut.
2017 war, zumindest was die großen Brände angeht, ein vergleichsweise ruhiges Jahr für die Feuerwehr. Von den 153 Einsätzen der Döbelner Wehr betrafen 38 Brände. Kein sehr großer, aber ein schwerwiegender, war am 1. März zu löschen. Damals brannte es zum wiederholten Male im Keller eines Hauses in Döbeln Nord. Eine alte Frau wurde von den Feuerwehrleuten aus dem verqualmten Treppenhaus geborgen und starb später an den Folgen.
Einen großen Teil machen die technischen Hilfeleistungen aus. Einmal sind die Döbelner bis zur Abfahrt Nossen Nord gefahren, um dort den Dieseltank eines Lasters für den Transport abzudichten. „Die Feuerwehr Nossen war gerade bei einem anderen Einsatz“, sagte Harnisch. Zunehmend sei die Zahl der Türnotöffnungen, wenn offenbar hilflose Menschen dem Rettungs- oder Pflegedienst nicht die Tür öffnen können. Erst in der Silvesternacht gab es so einen Fall in Masten, als eine ältere Frau in ihrem Haus gestürzt war. Auch die Gemeindefeuerwehren hatten – nicht zuletzt durch die Anbindung an Döbeln – vergleichsweise viel zu tun. Limmritz und Mochau mussten jeweils 20 Mal ausrücken, Beicha 15 Mal, Choren zwölf- und Ebersbach elfmal. Lüttewitz/Theeschütz rückte fünfmal aus und Töpeln einmal.
Etwas unsicher ist der Bestand der Wehr in Töpeln mit neun Mitgliedern. Sie wird derzeit von der stellvertretenden Wehrleiterin geführt, seit der Wehrleiter weggezogen ist. Die Ausbildung erfolgt mit der Feuerwehr Limmritz, sagte Harnisch. „Der Altersdurchschnitt der Töpelner Wehr liegt bei 61 Jahren.“
Nach der Einschätzung des Gemeindefeuerwehrleiters funktioniert die Zusammenarbeit der acht Ortsfeuerwehren gut. „Da können wir uns nicht beschweren, auch wenn es natürlich mal Meinungsverschiedenheiten gibt.“ Insgesamt verfügt Döbeln über 173 aktive Feuerwehrleute, darunter vier Frauen. Mit dem Nachwuchs sieht es nicht schlecht aus. Die drei Jugendfeuerwehren in Limmritz, Döbeln und Lüttewitz bringen es auf 51 Mitglieder. „2017 haben wir drei in die Feuerwehr übernommen“, sagte Harnisch.
Alle Wehren zusammen haben im vergangenen Jahr fast 2 900 Einsatzstunden geleistet. Dazu kommen rund 7800 Stunden Ausbildung in den Wehren, 1200 Stunden auf Kreisebene und mehr als 500 Stunden an der Sächsischen Feuerwehrschule.