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Döbelner Feuerwehr wird moderner

Das neue Tanklöschfahrzeug kann doppelt so viel Wasser zum Einsatz mitnehmen. Eine neue Drehleiter kommt auch noch.

Von Jens Hoyer
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Oberbürgermeister Sven Liebhauser hat symbolisch den Schlüssel für das neue Fahrzeug an Wehrleiter Thomas Harnisch übergeben. Der MAN ist der Ersatz für ein 25 Jahre altes Fahrzeug, das aber auch noch nicht zum alten Eisen gehört.
Oberbürgermeister Sven Liebhauser hat symbolisch den Schlüssel für das neue Fahrzeug an Wehrleiter Thomas Harnisch übergeben. Der MAN ist der Ersatz für ein 25 Jahre altes Fahrzeug, das aber auch noch nicht zum alten Eisen gehört. © Jens Hoyer

Döbeln. Seit 18. Februar steht die Neuanschaffung in der Fahrzeughalle der Döbelner Feuerwehr. Am Dienstagabend hat Oberbürgermeister Sven Liebhauser den Schlüssel symbolisch an Wehrleiter Thomas Harnisch übergeben – im Beisein eines Teils der Mannschaft, die an diesem Abend Dienst hatte. Das Tanklöschfahrzeug ist die neue Allzweckwaffe der Feuerwehr gegen alle Arten von Bränden. Es ersetzt ein 25 Jahre altes Tanklöschfahrzeug. Und die Unterschiede sind schon gewaltig.

Das neue Fahrzeug hat jetzt 4500 Liter Wasser im Tank, beim Alten waren es nur 2.400 Liter. Das ist dort wichtig, wo es wenig Wasser gibt. Bei Bränden auf der Autobahn. Und auch bei den zunehmenden Feld- und Waldbränden. 

Das Tanklöschfahrzeug auf dem Fahrgestell eines MAN-Lkws verfügt jetzt als einziges Fahrzeug der Feuerwehr auch über eine Einrichtung zum Selbstschutz. Vor dem Fahrzeug und an den Hinterrädern wird Wasser versprüht, was wichtig bei Feld- und Waldbränden ist.

 „Das hatten wir aber auch schon 1986 an unserem W 50“, sagte Uwe Frenzel, der mit vier anderen Feuerwehrleuten beim Hersteller in Luckenwalde eine Einweisung auf dem Fahrzeug bekommen hatte.

Derzeit ist das neue Fahrzeug noch nicht im Dienst und steht neben dem alten in der Halle. Aber ab 9. März soll es zunehmend genutzt werden. „Wir haben jetzt jeden Tag Einweisungen“, sagte Frenzel. 

Auch die Fahrer müssen sich erst an das neue Fahrzeug gewöhnen, das deutlich größer und mit 16 Tonnen auch schwerer als das alte ist. „Aufgabe ist, angemessen zu fahren und draußen heil anzukommen“, sagte Frenzel bei der Übergabe.

Am Dienstag ging es gleich an die Ausbildung. Gruppenweise probierten die Feuerwehrleute die neue Technik aus. Zum ersten Mal wurde der elektrische Hochleitungslüfter in Betrieb genommen, mit dem Räume rauchfrei geblasen werden können. 

Auch der pneumatische Beleuchtungsmast wurde ausgefahren. Das Licht wird jetzt energiesparend durch LED-Scheinwerfer erzeugt. Dafür reicht die ganz normale Batterie des Fahrzeugs, sagte Frenzel.

Ausgerüstet ist das Fahrzeug unter anderem auch noch mit einer Rucksackspritze für unwegsames Gelände bei Wald- und Wiesenbränden, mit automatischem Defibrillator zur Lebensrettung, Motorsäge, Nasssauger und Wärmebildkamera. 

Über das Strahlrohr auf dem Fahrzeug können bis zu 3000 Liter Wasser pro Minute geworfen werden. Der Tank des Fahrzeugs wäre dann in nicht einmal zwei Minuten leer. „1600 Liter pro Minute sind aber normal“, sagte Frenzel. Auch 500 Liter Schaum hat das neue Fahrzeug an Bord, mit dem effektiver gelöscht werden kann.

Döbeln gibt für die Ausrüstung der Feuerwehr in diesem Jahr eine Menge Geld aus. Knapp 400.000 Euro kostet das neue Tanklöschfahrzeug, die Stadt muss davon knapp 170.000 Euro aufbringen. 

Gegen Ende des Jahres bekommt die Truppe eine Drehleiter als Ersatz für das 27 Jahre alte Fahrzeug, das oft repariert werden musste und bei dem deshalb die Gefahr eines Ausfalls hoch ist. Die Drehleiter wird in einer Sammelbestellung mit drei weiteren sächsischen Kommunen beschafft und kostet rund 760.000 Euro.

Das in Döbeln frei werdende Tanklöschfahrzeug wird noch weiter genutzt. Nach der Aufarbeitung in einer Werkstatt soll es nach Beicha umgesetzt und am 9. Mai übergeben werden. An diesem Tag wird dort auch das neu gebaute Feuerwehrgerätehaus eingeweiht.

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