Döbeln
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Döbelner applaudieren auf dem Balkon

In Döbeln Ost wird der Gemeinschaftssinn gepflegt. Den Helfern in der Corona-Krise wird nun gedankt. Warum nicht auch mal mit musikalischer Begleitung?

Von Jens Hoyer
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Roselinde und Roland Dietrich (von links) stehen jeden Abend mit ihren Nachbarinnen Heike Mittelstädt und Annegret Schmidt auf den Balkonen im Wohngebiet Ost II und applaudieren zusammen mit anderen Bewohnern.
Roselinde und Roland Dietrich (von links) stehen jeden Abend mit ihren Nachbarinnen Heike Mittelstädt und Annegret Schmidt auf den Balkonen im Wohngebiet Ost II und applaudieren zusammen mit anderen Bewohnern. © Dietmar Thomas

Döbeln.  Aus Italien und Spanien kennt man das schon in der Corona-Krise. Die Leute stehen draußen auf ihren Balkonen und tun zusammen etwas, um die Gemeinschaft zu pflegen. Roland Dietrich, der an der Unnaer Straße in Döbeln Ost wohnt, findet das gut und macht selbst mit. 

„Vorgestern ist mir das zum ersten Mal aufgefallen. Da standen zwei Familien um 20 Uhr auf den Balkonen und haben geklatscht. Gestern waren es schon fünf oder sechs. Das hat zwischen den Häusern ganz schön geschallt“, sagt Dietrich.

 Gedacht sei das als Dankeschön an alle, die das öffentliche Leben am Laufen halten. Dietrich empfindet das als eine schöne Geste. „Vielleicht spielt auch mal jemand auf dem Balkon ein Instrument? Das könnten auch die Leute in anderen Wohngebieten machen“, meint er. 

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Im Erzgebirge stellten die Menschen jetzt wieder als Zeichen die Schwibbögen in die Fenster, in der Lausitz wollen sie die Herrnhuter Sterne aufhängen. Das seien sehr emotionale Gesten, meint der Döbelner.

Der 68-Jährige gehört selbst zu den Leuten, die für ein Stück Normalität in der Krise sorgen. „Ich stehe jeden Tag um 2 Uhr auf und trage Zeitungen aus“, erzählt der Senior. „Ansonsten gehe ich höchstens mal zum Einkaufen raus. Meine Frau ist gesundheitlich vorbelastet. 

Einmal am Tag fahren wir raus nach Limmritz oder in die Klostergärten, um dort mal an die frische Luft zu kommen, wo nicht so viele Menschen unterwegs sind“, sagt Dietrich. Die Tochter in Leipzig zu besuchen, wie sie es sonst regelmäßig tun, sei derzeit nicht möglich, „Aber auch das werden wir überstehen“, ist sich Dietrich sicher.

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