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Döbelner Posaunenchor gibt Platzkonzerte

Die Musiker bringen Abwechslung in den Alltag der älteren Leute. Die haben es jetzt nicht leicht.

Von Jens Hoyer
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Mitglieder des Döbelner Posaunenchores haben im Garten der Villa Brambor für die Bewohner musiziert. Am Nachmittag gab es noch ein Konzert an den altersgerechten Wohnhäusern Bayerische Straße.
Mitglieder des Döbelner Posaunenchores haben im Garten der Villa Brambor für die Bewohner musiziert. Am Nachmittag gab es noch ein Konzert an den altersgerechten Wohnhäusern Bayerische Straße. © Jens Hoyer

Döbeln. An musikalische Proben war in der Corona-Krise bisher nicht zu denken. Für den Döbelner Posaunenchor ist die Probentätigkeit jetzt erst wieder losgegangen. Wenn auch unter anderen Bedingungen. Weil Proben in Innenräumen für eine so große Gruppe nicht möglich ist, klettern die Hobby-Musiker mit dem Kantor Markus Häntzschel jeden Dienstag und Freitag auf den Turm der Nicolaikirche. An allen vier Ecken des Umgangs stehen dann die Bläser in kleinen Gruppen und proben.

Bei diesen Proben, die eigentlich auch öffentliche Auftritte sind, belässt es der Posaunenchor nicht. „Wir haben überlegt, ob wir für die Bewohner von Pflegeheimen im Lockdown musizieren können. Das ist eine Abwechslung im Alltag“, sagt Häntzschel. Mitglieder des Posaunenchores hatten schon am Pflegeheim an der Unnaer Straße musiziert. Am Dienstagmorgen bauten Markus Häntzschel, Christian Landgraf, Peter Köhler und Gerd Günther ihre Notenständer hinter der Villa Brambor an der Bertholdstraße auf. 

Die Bewohner des Hauses für betreutes Wohnen, viele schon im hohen Alter, wurden vom Pflegepersonal in den Garten gebracht. Das Bläserquartett spielte Choräle und Volkslieder. Am Nachmittag wurde in anderer Zusammensetzung vor den altersgerechten Wohnhäusern an der Bayerischen Straße musiziert. Dort konnten die Bewohner von den Balkonen den Bläsern zuhören.

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„Ich fand das wunderbar, dass Markus Häntzschel an uns gedacht hat“, sagt Benjamin Brambor, Juniorchef des Pflegedienstes Brambor. Die Corona-Krise ist für die älteren Leute eine schwere Zeit, weil sie in der Villa Brambor nicht wie gewohnt Besuch empfangen konnten. Nach den Lockerungen gibt es nach einer strengen Besuchsregelung wieder mehr Kontaktmöglichkeiten. „Im Haus haben wir einen Extrazugang, für die Besuche nutzen wir ein Büro. Da müssen die Besucher nicht durchs ganze Haus gehen“, sagt Brambor.

Auch im seniorengerechten Haus an der Bayerischen Straße betreut der Pflegedienst Brambor ältere Menschen. Die Tagespflegeeinrichtung, die sich im Erdgeschoss befindet, bleibt aber noch geschlossen. „Es gilt ein Betreuungsverbot in Tagespflegeeinrichtungen, nur eine Notfallbetreuung wäre möglich. Wir haben drei Tagespflegen geschlossen. Die 16 Mitarbeiter müssen wir an anderer Stelle verplanen. Wir haben niemanden in Kurzarbeit geschickt“, so Brambor. Die Bestimmung gelte erst einmal bis 5. Juni. „Nach Pfingsten soll darüber neu entschieden werden“, so Brambor.

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