Döbeln
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Regionalbauernverband löst sich auf

Die Mitglieder haben entschieden, dass sie sich der Kreisreform anpassen wollen. Zerschlagen werden soll der Verband Döbeln/Oschatz aber nicht.

Von Verena Toth
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Iris Claassen, Geschäftsführerin des Regionalbauernverbandes Döbeln/Oschatz, wird ihr Büro in der Hainstraße 3 in den kommenden Monaten räumen.
Iris Claassen, Geschäftsführerin des Regionalbauernverbandes Döbeln/Oschatz, wird ihr Büro in der Hainstraße 3 in den kommenden Monaten räumen. © Dietmar Thomas

Döbeln. Den Regionalbauernverband Döbeln/Oschatz wird es voraussichtlich im kommenden Jahr in der bisherigen Form nicht mehr geben. „Auf unserer jüngsten Versammlung im März haben die Mitglieder mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Verein aufzulösen“, erklärt Geschäftsführerin Iris Claassen.

Grund für diesen Entschluss ist, dass sich die Mitglieder des vor 27 Jahren gegründeten Verbandes den Bauernverbänden in Mittweida beziehungsweise Torgau anschließen wollen. Jeweils etwa die Hälfte der aktuell 135 Landwirtschaftsbetriebe, 150 privaten Mitglieder und 22 Jagdgenossenschaften sind im Landkreis Mittelsachsen beziehungsweise Nordsachsen angesiedelt.

 „Nach der Kreisreform im Jahr 2008 hatten wir zwar beschlossen, dass wir zunächst in dieser Form eigenständig weiter arbeiten wollen. Nach nunmehr elf Jahren Entwicklung stellen wir aber fest, dass es Zeit ist, sich den Kreisgrenzen anzupassen“, so Claassen.

Doch die Auflösung des Verbandes soll keine Zerschlagung sein. „Wir sind ein funktionierender Verein. Wir möchten die gute Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und anderen Partnern weiterführen und unsere Kontakte in die beiden bestehenden Vereine einbringen“, so Claassen. 

Sie wird, ebenso wie eine weitere fest angestellte Kollegin der Döbelner Geschäftsstelle, übernommen und künftig in den Verbänden Torgau und Mittweida weiter arbeiten. „Ich möchte den Landwirtschaftsbetrieben weiterhin den Service, die Beratung und Hilfe bei der Antragstellung bieten“, so Claassen. Auch ihre Mitarbeit im Prüfungsausschuss und die Nachhilfe für Lehrlinge in der Landwirtschaft, die sie seit 2016 anbietet, will die Fachfrau fortführen.

An den Details, wie genau die Auflösung des bisherigen Verbandes vonstattengehen soll, werde nun gearbeitet. Geplant ist, in einer Sondermitgliederversammlung Ende dieses Jahres die endgültige Auflösung zu beschließen. 

Bis dahin müssen Verträge gekündigt oder umgeschrieben, Geschäftsbeziehungen ordnungsgemäß beendet und auch die Döbelner Räumlichkeiten auf der Hainstraße gekündigt werden, so Iris Claassen.

Aktuell sind im sächsischen Landesverband insgesamt 14 regionale Bauernvereinigungen angeschlossen. Weil es immer schwieriger werde, junge Leute für die Übernahme von Aufgaben und Verantwortung in der Vereins- und Verbandsarbeit zu gewinnen, sollen die Kräfte mit dem Anschluss an Torgau und Mittweida gebündelt werden.