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Dohna verzichtet für schnelle Kita auf Geld

Fördermittel, mit denen man nicht rechnen kann, helfen nicht. Deshalb setzt Dohna beim Neubau andere Prioritäten.

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© dpa

Von Heike Sabel

Dohna. Man kann nicht alles haben. Dohna hat sich jetzt gegen das Geld für die Kinder entschieden. Die neue Kindereinrichtung in Borthen soll ohne Fördermittel gebaut werden. Hätte man sie gewollt, wäre eine europaweite Ausschreibung notwendig gewesen. Und so etwas dauert. Außerdem kann schon ein kleiner Fehler fatale Folgen haben, argumentierte Bürgermeister Ralf Müller (CDU) am Mittwoch im Stadtrat. Zudem seien die Chancen auf Förderung sowieso gering. Dohna stehe mit seinem Vorhaben im Kreis auf der Prioritätenlisten B. Das bedeute, die Kita ist zwar notwendig, Geld aber gibt es nicht. Damit sei der Verzicht am Ende gar keiner und das kleinere Problem.

Außerdem will die Stadt Dohna ja diesmal gar nicht selbst bauen, sondern bauen lassen und auch erstmals die Betreibung der Kindereinrichtung abgeben. Von einem privaten Bauherren erhofft sich Müller zudem bessere Preise und schnelleres Bauen. Für die Eltern habe das keine Konsequenzen, sagte er auf Nachfrage von Hans-Jörg Fischer (Freie Wähler). Die Stadt selbst plant einen Mietkauf. Das heißt, nach etwa 20 Jahren, je nach Vertrag, wäre das Gebäude dann der Stadt. Diesen Gedanken folgte dann auch die Mehrheit im Stadtrat.

Eine Arbeitsgruppe soll nun den richtigen Träger für Dohna auswählen. Das heißt, wenn es nach dem Start des offiziellen Verfahrens Bewerber gibt. Dem Ausschuss gehören neben dem Bürgermeister und Stadträtin Anke Werner (CDU) als Vorsitzender des Sozialausschusses jeweils ein Vertreter der drei Fraktionen im Stadtrat – CDU, Freie Wähler und Linke – sowie von Jugendamt und Stadtverwaltung Dohna an.

Die neue Kita soll 52 Plätze für Krippen- und Kindergartenkinder haben. Weil das immer noch nicht reicht, sind zwei weitere Tagesmütter geplant. Zweite Prämisse: Die Grundschule, die Dohna ebenfalls neu bauen will, muss auch Hortplätze haben. Offen ist derzeit noch, wie sich die Betreuung von Dohnaer Kindern in Dresdner Kitas entwickelt, sagt Müller. Es könne durchaus sein, dass das irgendwann nicht mehr möglich ist. In Dohna werden derzeit 32 Kinder anderer Kommunen betreut.