Von Tobias Wolf
Mit lautem Rumpeln drückt sich die Fräse in den Asphalt, reißt den Straßenbelag zentimetertief auf. Über ein Förderband landen die Trümmer in einem Kipper, der den Schutt abtransportiert.

Es ist der erste Schritt für die Erneuerung der Asphaltdecke auf der Dohnaer Straße. Seit gestern lässt die Stadt die wichtige Staatsstraße 172 im Dresdner Süden sanieren.
Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Tornaer und der Spitzwegstraße sowie die Kreuzung Dohnaer Straße/Gamigstraße. Alles zusammen kostet das rund 1,1 Millionen Euro.
Risse, Aufbrüche, tiefe Löcher: Nach gut 20 Jahren ist der Asphalt verschlissen
1996 hatte die Stadt die Dohnaer Straße im Bereich Leubnitz-Neuostra komplett neu bauen lassen. Doch nach gut 20 Jahren ist die Fahrbahn verschlissen. Aufbrüche, viele Risse und so manches Schlagloch ärgern dort täglich die Autofahrer. Weil die Risse nicht alle mit Teer verschlossen wurden, ist in den Wintermonaten immer wieder Wasser durch den Asphalt in die tiefer liegenden Tragschichten eingedrungen und hat Frostschäden hinterlassen. Langfristig würden noch größere Schäden an der Straße entstehen und mehr als doppelt so hohe Kosten für eine Sanierung anfallen, wenn jetzt nichts unternommen wird, sagt Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz. Schon vor ein paar Jahren war der Abschnitt zwischen Spitzwegstraße und Wilhelm-Franke-Straße erneuert worden.
Für knapp zwei Wochen sind wegen der Bauarbeiten von der Tornaer Straße bis zur Spitzwegstraße ab jetzt beide Fahrspuren in Richtung Zentrum gesperrt. Das Abfräsen der alten Deckschicht erfolge in zwei Phasen, erklärt Straßenbauamtschef Koettnitz. Als erste ist die Strecke von der Tornaer Straße bis zur Karl-Laux-Straße an der Reihe. Anschließend wird der Asphalt bis zur Spitzwegstraße abgetragen. Anschließend werden die Gullydeckel auf der Fahrbahn und die Entwässerungsschächte am Bordstein neu eingepasst. Auch die Drewag nutzt die Gelegenheit, einige Gasleitungen quer unter der Straße zu verlegen. Abschließend sollen drei Lagen Asphalt aufgetragen werden. Ein Großteil der neuen Fahrbahn könnte aus dem Schutt der alten bestehen. Denn der Großteil kann recycelt werden. Ab Ende nächster Woche sollen die Nordseiten der Kreuzungen Tornaer Straße und Marie-Wittich-Straße ausgebaut werden. Das soll an einem verlängerten Wochenende von Freitag 18 Uhr bis Montag 5 Uhr erfolgen. Ab 27. Juli werden dann die stadtauswärtigen Fahrspuren abgefräst und neu asphaltiert.
Barrierefreier Zugang zum Bus: Haltestellen werden modernisiert
Mit der Sanierung der Fahrbahn sollen auch die Haltestellen auf beiden Seiten der Dohnaer Straße modernisiert werden. Künftig können gehbehinderte Fahrgäste komfortabler in die Linienbusse der Verkehrsbetriebe einsteigen. Drei Haltestellen werden barrierefrei umgebaut und zwei weitere erneuert, darunter die Gamigstraße, Tornaer Straße, Marie-Wittich-Straße und Spitzwegstraße. In Richtung Zentrum soll die Haltestelle Corinthstraße erneuert werden.
Staufalle: Reicker Straße wird zur dicht befahrenen Umleitungsstrecke
Bis zu 38 000 Fahrzeuge rollen täglich über die Dohnaer Straße. Gut die Hälfte davon muss nun einen anderen Weg nehmen. Für alle, die stadtauswärts fahren, gibt es kaum Änderungen in der Verkehrsführung. Der Verkehr wird an der Baustelle vorbeigeführt. Auf einem 300 Meter langen Teilstück zwischen Karl-Laux-Straße und Tornaer Straße steht nur eine Fahrspur zur Verfügung.
In Richtung Zentrum verläuft die Umleitung über die Tornaer Straße, Reicker Straße, Altstrehlen und die Caspar-David-Friedrich-Straße bis zur Teplitzer Straße. Bereits gestern bildeten sich auf der Reicker Straße lange Auto-Schlangen. Wer kann, sollte den Baustellenbereich weiträumig umfahren, beispielsweise über die Pirnaer Landstraße oder die Autobahn 17. Die Buslinie 66 wird in Richtung Coschütz ebenfalls umgeleitet und fährt während der Bauarbeiten zwischen den Haltestellen Garmigstraße und Corinthstraße über die Alternativroute Tornaer Straße, Reicker Straße, Cäcilienstraße, Hugo-Bürkner-Straße, Lockwitzer Straße und Teplitzer Straße. Die Linie 87 hält in Richtung Mockritz zwischen den Haltestellen Lohrmannstraße und Altleubnitz auf der Umleitungsstrecke an den Haltestellen Reicker Straße, Cäcilienstraße, Dohnaer Straße, Wilhelm-Franke-Straße und Spitzwegstraße.
Engstellen auf der S172: Kleinere Baustellen sorgen für Behinderungen
Zwischen Heinrich-Zille-Straße und Caspar-David-Friedrich-Straße lässt die Stadt seit vergangenem Freitag ebenfalls den Asphalt auf der Teplitzer Straße erneuern. In Richtung Zentrum steht dort bis zum 1. August nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die Kreuzung Dohnaer Straße/Gamigstraße wird ab 27. Juli zusammen mit den Einmündungen Tornaer Straße und Marie-Wittich-Straße saniert. Die Umleitung für Autofahrer beginnt dann bereits am Langen Weg und führt über Altstrehlen zurück auf die Teplitzer Straße