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Domowina-Vorsitzender Statnik im Amt bestätigt

Die Sorben gehören fest zur Lausitz. Doch die Kultur des kleinsten slawischen Volkes muss gepflegt und gefördert werden. Künftig geschieht dies hauptamtlich.

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© ZB

Werben/Bautzen. David Statnik führt den Bund Lausitzer Sorben auch künftig an - allerdings im Hauptamt. Die sorbische Dachorganisation Domowina hat den 29-Jährigen am Samstag in Werben (Spree-Neiße) mit 138 von 143 Stimmen gewählt, wie eine Sprecherin mitteilte. Es gab 5 Gegenstimmen. Statnik, der den Posten seit zwei Jahren ehrenamtlich bekleidet hat, war der einzige Bewerber.

Der zweifache Familienvater aus Ralbitz (Landkreis Bautzen), hatte seine Kandidatur davon abhängig gemacht, dass das Amt künftig hauptamtlich ausgeübt wird. Anders lassen sich aus seiner Sicht die Interessen der Sorben kaum angemessen vertreten. Ab April steht für vorerst vier Jahre Geld für eine bezahlte Stelle bereit. Laut Stiftungsdirektor Marko Suchy stellt die Organisation rund 32 000 Euro aus ihrem diesjährigen Etat zur Verfügung.

Statnik möchte nicht nur repräsentieren, sondern auch mehr Zeit für Gespräche und Verhandlungen haben sowie mehr Präsenz zeigen, etwa bei Vereinen oder in Kommunen. In Sachsen und Brandenburg leben rund 60 000 Sorben. Die Domowina hat nach eigenen Angaben knapp 7200 Mitglieder. Das Ringen um eine ausreichende Förderung der Sorben sieht der junge Domowina-Chef als Dauerthema an. Dazu gehört nach seiner Überzeugung insbesondere die Förderung der sorbischen Sprache.

Diese müsse vor allem in Brandenburg verbessert werden, so Statnik. Es bestehe der Eindruck, dass entsprechende Projekte zwar willkommen seien, jedoch eher als Experiment betrachtet würden. «Wir haben noch viel Arbeit zur Durchsetzung des Konzepts vor uns», sagte der Domowina-Vorsitzende mit Blick auf das Witaj-Modell. Dabei handelt es um ein Projekt, das sich für die zweisprachige Betreuung und Ausbildung in sorbischer und deutscher Sprache an Kindergärten und Schulen in der Lausitz einsetzt.

Neben der Wahl stand bei der Hauptversammlung in Werben die Diskussion über das neue Programm «Domowina 2025» im Mittelpunkt, das in zwei Jahren verabschiedet werden soll. Außerdem wurde der Bundesvorstand mit 29 Mitgliedern bestimmt. (dpa)