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Doppelt so viele Mittelsachsen pleite

Im Vergleich zum Vorjahr hat es bislang rund 37 Prozent mehr Insolvenzen gegeben. So viel wie nirgendwo sonst in Sachsen.

Von Verena Toth
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Symbolfoto © dpa

Döbeln. In diesem Jahr wurde im Landkreis Mittelsachsen bereits 93 Mal Insolvenz angemeldet. Im vergangenen Jahr im gleichen Zeitraum geschah das nur 68 Mal. Mit dem deutlichen Anstieg von knapp 37 Prozent liegt der Landkreis damit im sächsischen Vergleich an erster Stelle. Das ergibt sich aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes. 83 Verfahren wurden im Kreis bislang eröffnet, neun mangels Masse abgewiesen. Insgesamt stehen 7,6 Millionen Euro Forderungen im Raum.

Darunter sind zehn mittelsächsische Unternehmen, die in diesem Jahr zahlungsunfähig geworden sind. Halb so viel, wie noch ein Jahr zuvor. Betroffen sind unter anderen drei Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe, ein Gast- und ein Kulturbetrieb. Dazu gehört auch die Bäckerei

Erntebrot aus dem Altkreis Döbeln. Auch sieben Selbstständige mussten in diesem Jahr für ihre Unternehmung Zahlungsunfähigkeit anmelden. 2018 waren es noch neun.

Den größten Anteil der Insolvenzverfahren nehmen mit bislang 66 Fällen in diesem Jahr jedoch die sogenannten Verbraucherinsolvenzen ein. Das sind Privatpersonen, die ihre Schulden nicht mehr begleichen können und deshalb Insolvenz anmelden mussten. Auch diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt (34). Im sächsischen Vergleich sind das zudem auch die meisten Verbraucherinsolvenzen in einem Landkreis insgesamt. Nur in den drei kreisfreien Städten gibt es mehr Menschen, die zahlungsunfähig geworden sind.

Zum Vergleich: Im Erzgebirgskreis hat es mit insgesamt 110 Insolvenzen in diesem Jahr einen Anstieg von rund 24 Prozent gegeben, in der Stadt Chemnitz sind 171 Verfahren und damit 11,4 Prozent mehr angemeldet worden. Mit insgesamt 45 Fällen gibt es im Landkreis Meißen aktuell die wenigsten Insolvenzen in ganz Sachsen.

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