Reichstädt. Die Dorfbewohner wünschen sich seit Jahren einen Dorfgemeinschaftsplatz. Dieser soll auf der Fläche beim Feuerwehrgerätehaus entstehen, sagt Ortsvorsteher Roland Kröhnert. Doch die Reich städter kommen mit dem Projekt nicht vorwärts.
Erst stockte das Vorhaben, weil die Grundstücksfrage nicht geklärt war. „Wir haben sieben Jahre gekämpft, damit der Kaufpreis stimmt“, sagt Kröhnert. Die Stadt Dippoldiswalde hat schließlich für rund 57 000 Euro die Fläche gekauft. Nun geht aber wieder nichts los, weil für die Gestaltung der Festwiese kein Geld da ist. „Die Leute sind bereit mitzumachen. Auch Firmen wollen Technik zur Verfügung stellen“, sagt Kröhnert. „Aber uns fehlt etwas Geld für das Material.“ Ein paar Finanzmittel haben die Reich städter zwar von ihrer Partnergemeinde in den alten Bundesländern bekommen, doch die reichten nicht.
Nun nahm der Ortsteil am Dorfwettbewerb des Weißeritzkreises teil, auch in der Hoffnung, bei gutem Abschneiden vielleicht doch noch an irgendeinen Fördertopf heranzukommen.
Erfolgreich waren die Reichstädter. Sie bekamen in dieser Woche einen Sonderpreis, mit dem insbesondere die Pflege alter Traditionen und Handwerkstechniken gewürdigt wurde. Darüber hinaus gab die Bewertungskommission den Reichstädtern noch einige Empfehlungen, wie sich das Dorf weiter entwickeln sollte. Ausdrücklich legte die Jury den Bewohnern ans Herz, einen Dorfgemeinschaftsplatz zu schaffen. Damit würde das lang gezogene Straßendorf ein Zentrum bekommen. Und dort könnten die Reichstädter dann auch ihre Feste feiern.
Doch Fördermittel sind dafür trotzdem nicht in Sicht. „Damit sieht es in diesem Jahr so schlecht aus wie noch nie“, sagt Rainer Frenzel, der Leiter der Bewertungskommission vom Dorfwettbewerb. Roland Kröhnert will sich damit aber nicht abfinden. „Wir sind jetzt im Zugzwang bei unseren Bürgern“, sagt er. „Der Festplatz muss in den nächsten zwei Jahren stehen.“ (SZ/ks)