Dresden. Der Landesjagdverband Sachsen warnt vor Wildunfällen und rät zu vorsichtiger Fahrweise.
„Die Fahrer sollten auch ohne Tempolimit den Fuß vom Gas nehmen“, sagt der Vorsitzende des Landesjagdverbandes, Günter Giese. Unangepasstes Fahren bei schlechtem Wetter verursache die meisten Wildunfälle. Die Sichtverhältnisse seien gerade im Herbst durch Nebel und Dämmerung oft beeinträchtigt. Wenn Laub die Straße bedecke, werde der Bremsweg jedoch länger.
Die Gefahr, in einen Wildunfall verwickelt zu werden, ist laut Statistik in den Monaten September und Oktober am höchsten. Die Zeit zwischen 20 Uhr und acht Uhr ist dabei am kritischsten. Pendler oder Ortskundige sind wenig gefährdet. „Schlimmer ist, wenn Urlauber durch einen unbekannten Wald fahren“, sagte der Jäger. Sie wüssten nicht, wo und wie Wild wechsle.
In etwa drei von vier Tierunfälle ist Rehwild verwickelt. Ursache ist das unberechenbare Fluchtverhalten dieser Tiere. Geblendete Rehe stoppen oft auf der Straßenmitte und kehren um, statt ihren Weg fortzusetzen. „Schwarzwild rammelt meist in Kette über die Straße“, sagt Giese zum Verhalten von Wildschweinen. Die seien für Autofahrer berechenbarer.
Wenn plötzlich ein Tier auf der Fahrbahn steht, sollte eine Gefahrenbremsung eingeleitet werden, empfiehlt Giese. „Draufhalten“ sei sinnvoller als ein Ausweichmanöver. Ausweichen ende häufig an einem Baum oder im Gegenverkehr. Hat es zwischen Auto und Tier gekracht, muss der Fahrer den Unfall melden, schreibt das Gesetz vor. Fahrer können sich an die nächstgelegene Polizeistelle oder das zuständige Forstamt wenden. Keinesfalls darf man ein totes Tier mitnehmen. (dpa)
www.ljv-sachsen.de