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Die verschonte Stadt wird Trümmerwüste

Der Luftkrieg rückt immer näher und trifft 1945 Dresden. Die Stadt wird bombardiert und stark zerstört. Teil 2 der Kurzvideo-Doku zum 13. Februar.

Von Fabian Deicke & Oliver Reinhard
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Durch die Luftangriffe verwandelt sich die Dresdner Innenstadt in ein Flammenmeer.
Durch die Luftangriffe verwandelt sich die Dresdner Innenstadt in ein Flammenmeer. © SZ Archiv

Die Zerstörung Dresdens jährt sich am 13. Februar zum 76. Mal. Sächsische.de zeigt in vier Kurzvideo-Dokumentationen die Geschichte dieses Tages. In Teil 2 geht es um die Luftangriffe, die die Stadt großflächig zerstörten.

Die Geschichte zum Dokumentarvideo

Die Hoffnung der Dresdner, ihre Stadt könnte vom Luftkrieg verschont bleiben, trübt sich 1944 erstmals ein. Am 24. August greifen amerikanische Bomber ein Mineralölwerk in Freital an, kurz vor den Toren der Stadt. Die Dresdner reagieren erschrocken, aber nicht wirklich beunruhigt. Die meisten halten den Angriff für ein Versehen.

Das nächste „Versehen“ lässt nur sechs Wochen auf sich warten. Am 7. Oktober bombardieren 29 amerikanische „Fliegende Festungen“ den Friedrichstädter Bahnhof. Am 16. Januar 1945 erfolgt ein weiterer Schlag auf das Stadtgebiet. Nun wissen die Dresdner: Sie bleiben nicht verschont. Jetzt lautet ihre Hoffnung, es könne bei solch „kleinen“ Angriffen bleiben.

Am 13. Februar 1945 heulen abends wieder einmal die Sirenen. Diesmal sind britische Verbände im Anflug. Ihr Ziel: das Stadtzentrum. Um 22.13 Uhr löst die erste Angriffswelle ihre Fracht aus. Als die letzte Maschine abdreht, ist die Altstadt schwer getroffen.

Noch während die Überlebenden aus dem Zentrum fliehen und Rettungstrupps sich hineinbegeben, sind um 1.30 Uhr die Bomber der zweiten Welle da. Nun trifft es auch die Friedrichstadt, Löbtau, Johannstadt und Striesen, die Südvorstadt, Strehlen, Gruna und Reick sowie Blasewitz und Loschwitz.

Durch den erneuten Angriff wird das Zentrum endgültig zum Flammenmeer. Ein Feuersturm tobt. Doch es ist noch nicht vorbei: Mittags greifen 311 amerikanische B-17 den Bahnhof Friedrichstadt an. Tags drauf schlagen ein weiteres Mal US-Bomber zu.

Fast 12.000 Häuser mit 80.000 Wohnungen sind vernichtet – knapp 80 Prozent des Bestandes. Neben Wohn- und Verwaltungsgebäuden, Gotteshäusern wie der Frauenkirche, Krankenhäusern und Schulen zerstören die Bomben etliche militärische Ziele, Industrieanlagen und den Hauptbahnhof, dessen Keller und Stollen zu Massengräbern werden.

Die Semperoper ist schwer getroffen, ebenso Schauspielhaus, Schloss, Hofkirche, Gemäldegalerie und Zwinger. Bis zu 25.000 Menschen sind tot. Das „Alte Dresden“ existiert nicht mehr.

Alle Teile der Kurzvideo-Dokumentation

Teil 1: Von der Kulturstadt zur NS-Hochburg
Teil 2: Von der verschonten Stadt zur Trümmerwüste
Teil 3: War der Krieg längst entschieden?
Teil 4: 13. Februar: Streit um Erinnerung