Dresden. Die Dresdner AfD ging am Freitagnachmittag für eine Beendigung aller Corona-Maßnahmen auf die Straße. In einer Gruppe von gut 40 Menschen auf einer Verkehrsinsel gegenüber der Dresdner Synagoge erklärte André Wendt, dass er die Mundschutzpflicht bei Demos im Freien "hirnrissig" finde. Mehrere Demonstrationsteilnehmer trugen Mund-Nase-Masken in schwarz, rot und gold. Ebenfalls vor Ort war Jörg Urban, AfD-Vorsitzender in Sachsen. Auf Transparenten war zu lesen "Grundrechte schützen!" und "Impfpflicht? Nein danke!".
Das Echo auf die Demonstration war geteilt, während manche vorbeikommenden Autofahrer ihre Zustimmung hupten oder einen Daumen nach oben zeigten, ernteten die AfD-Mitglieder auch gereckte Mittelfinger aus Autofenstern, ein Fahrradfahrer rief der Gruppe im Vorbeifahren "lächerlich!" zu. Gegen 16 Uhr war die Versammlung beendet.
AfD-Stadtrat Bernd Lommel hatte zuvor erklärt: "In der Abwägung der Gesundheit und allem anderen, fordern wir, dass alle Beschränkungen, die zur Bekämpfung des Coronavirus erlassen wurden, sofort beendet werden." Die AfD hatte eine "Zwölf-Punkte-Strategie" im Dresdner Stadtrat präsentiert, in der sie unter anderem eine Senkung der Gewerbesteuer und vier verkaufsoffene Sonntage in Dresden gefordert hatte. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hatte das als "Bärendienst" bezeichnet.
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