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Dresden bekommt den Ski-Weltcup

Nun ist es fix: Am Königsufer starten im Januar erstmals die besten Langlauf-Sprinter.

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© Robert Michael, dpa, Montage: SZ

Von Michaela Widder

Es klang nach einer verrückten Idee. Seit Sonntagnachmittag steht fest: Der Skilanglauf-Weltcup kommt 2018 tatsächlich nach Dresden. Der Internationale Skiverband Fis hat auf seiner Konferenz im slowenischen Portoroz den Wettkampf-Kalender für die nächste Saison 2017/2018 verabschiedet. Einen Monat vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang trifft die Weltspitze am 13. und 14. Januar am Königsufer aufeinander. Am Samstag stehen die Freistilsprints und am Sonntag die Teamsprints jeweils in der freien Technik auf dem Programm.

Die Sportjournalisten René Kindermann und Torsten Püschel, die für die ARD über den nordischen Skisport berichten, hatten seit zwei Jahren an der Idee gearbeitet. „Das Konzept über die nächsten vier Jahre hat uns überzeugt“, sagte der Vorsitzende des Fis-Skilanglauf-Komitees und dreifache Langlauf-Olympiasieger Vegard Ulvang: „Vor allem auch, weil es nicht nur um ein reines Weltcup-Wochenende geht, sondern auch der Nachwuchs und Kinder allgemein mit einbezogen werden.“

Nach den Rennen sollen auf der 1,4-Kilometer-Strecke eine Woche lang Schüler für die schmalen Bretter begeistert werden. Am darauffolgenden Wochenenden findet noch der Sachsen-Cup für den Nachwuchs in Dresden statt. Für die gesamte Schneeproduktion werden zwei Schnee-Erzeuger vom Deutschen Skiverband (DSV) angemietet und ab Mitte Dezember am Flughafen Dresden stationiert.

Mit der Tour de Ski Anfang Januar in Oberstdorf hat Deutschland nun wieder zwei Weltcupstandorte. DSV-Präsident Franz Steinle spricht von einem „außergewöhnlichen Projekt, von dem nicht nur die Region, sondern im Idealfall auch der gesamte nordische Skisport nachhaltig profitiert“. Die größte Hürde für die Organisatoren war, den Zuschuss der Landeshauptstadt zu erhalten. Wie das Land wird Dresden den Weltcup mit 300 000 Euro unterstützen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,19 Millionen Euro, der Rest soll von Sponsoren sowie Ticketverkäufen kommen. „Kurz vor Olympia kommt den Rennen an der Elbe auch sportlich eine große Bedeutung zu. Dresden wird dafür eine fantastische Kulisse bieten“, meinte Oberbürgermeister Dirk Hilbert.