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Diese Bibliothek ist jeden Tag geöffnet

Die Bibliothek Dresden-Südvorstadt ist an den Münchner Platz gezogen. Das neue Konzept soll auf andere Stadtteile erweitert werden.

Von Nora Domschke
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Leserin Cathleen Bochmann kam am Montag in die neue Bibliothek an den Münchner Platz, um Bücher auszuleihen. Der neue Standort ist mehr als doppelt so groß wie der alte am Nürnberger Ei.
Leserin Cathleen Bochmann kam am Montag in die neue Bibliothek an den Münchner Platz, um Bücher auszuleihen. Der neue Standort ist mehr als doppelt so groß wie der alte am Nürnberger Ei. © René Meinig

Am Sonntag nach dem Kaffeetrinken noch schnell in die Bibliothek, um ein Buch oder einen Film auf DVD auszuleihen? In der Bibliothek Südvorstadt ist das seit dieser Woche möglich. Mit der Eröffnung am Münchner Platz 2 ist die Einrichtung nun die erste in Sachsen, in der die Leser jeden Tag Medien mit nach Hause nehmen können.

Deutschlandweit ist es sogar die einzige Bibliothek, die derart lange Öffnungszeiten anbietet, sagte Arend Flemming, Chef der Städtischen Bibliotheken in Dresden. Das Konzept mit dem Namen Bibo 7/10 ist ein Pilotprojekt und soll in den nächsten Monaten zeigen, ob die Dresdner das nutzen. Am Wochenende ist die Bibliothek jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es ist dann aber nicht möglich, sich als neuer Nutzer anzumelden oder beraten zu lassen, da lediglich Sicherheitspersonal vor Ort ist. Es wurde lange darüber diskutiert, wie das neue Konzept umgesetzt werden soll. Eine andere Möglichkeit sei die Überwachung mit Kameras gewesen, dann hätten Kinder und Jugendliche die Bibliotheksräume aber nicht allein nutzen können, weil der Zutritt in diesem Fall dann nur mit einer Erwachsenenkarte erlaubt wäre.

Die zusätzlichen Kosten, die durch das Sicherheitspersonal entstehen, werden im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung finanziert. Bis 2025 sollen diese erweiterten Öffnungszeiten auch in den anderen Dresdner Stadtteilbibliotheken eingeführt werden, stellte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) bei Eröffnung der Bibliothek Südvorstadt in Aussicht. Ziel sei es, Nachbarschaftszentren zu schaffen, in denen die Bewohner lernen, arbeiten, sich miteinander austauschen.

Blick in die neue Bibliothek am Münchner Platz. 
Blick in die neue Bibliothek am Münchner Platz.  © Städtische Bibliotheken Dresden

Im Neubau am Münchner Platz steht nun mehr als doppelt so viel Platz zur Verfügung wie im alten Domizil am Nürnberger Ei. Ausgeliehen werden können jetzt fast 24.000 Medien, darunter 4.700 Sach- und Fachbücher, 5.700 Romane, aber auch knapp 4.000 CDs, mehr als 2.000 DVDs sowie Spiele für Nintendo Wii U.

Als die Bibliothek 1958 am Nürnberger Ei eröffnet wurde, hatte sie übrigens einen Bestand von gut 5.000 Büchern. Dass Lesen in Dresden heute keineswegs aus der Mode gekommen ist, belegte Bibo-Chef Arend Flemming auch mit Zahlen: Gab es 1989 mit drei Millionen Ausleihen einen neuen Rekord, sind es heute im Schnitt fünf Millionen Ausleihen pro Jahr.

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