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Dresden buhlt auch um Geschäftsreisende

Kongresse sind für Hoteliers wie Weihnachten. Noch gibt es davon aber zu wenige. Denn gerade bei den Business-Urlaubern sitzt das Geld etwas lockerer.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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© Symbolfoto: Sven Ellger

Wer an die großen Dresdner Wirtschaftsmotoren denkt, dem werden zuerst vielleicht Infineon und Globalfoundries einfallen. Tatsächlich gehört der Tourismus mit zu den größten Geldquellen in der Stadt. Reisende erbringen einen jährlichen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro, verteilt auf Hotels, Gaststätten, Geschäfte und Museen.

Inzwischen hängen am Feriengeschäft mehr als 18.600 Vollzeitstellen, und die Landeshauptstadt nimmt darüber hinaus rund 25,6 Millionen Euro Steuern mit dem Tourismus ein, wie die Dresden Marketinggesellschaft (DMG) hat ausrechnen lassen. Geschäftsführer Jürgen Amann sieht immer noch viel Luft nach oben und hat es jetzt vor allem auf freigiebige Geschäftsreisende abgesehen.

Bislang seien sie in der Minderheit und machten gerade einmal 40 Prozent aller Dresden-Touristen aus, so Amann. Das ist noch zu wenig, wie er findet. Denn Geschäftsreisende kommen nach ihrem Business-Trip gerne noch einmal zurück in die Stadt, oft mit der ganzen Familie. Außerdem sitzt das Geld bei ihnen etwas lockerer als bei normalen Feriengästen. Sie lassen im Schnitt 300 Euro pro Tag mehr Geld in Dresden.

Schaffen will Amann sein Ziel mit einem Konzept zur Kongressakquise. „Dieses Konzept wird die Stärken und Schwächen des Standorts Dresden im Wettbewerbsvergleich identifizieren und die Marktlücken für eine Intensivierung der Akquisetätigkeit aufzeigen“, so Amann. Seit Anfang des Jahres werde an dem Papier gearbeitet, nächstes Jahr soll es erstmals angewendet werden. „Es ist die richtige Strategie, auf die nachhaltige Stärkung des Wissenschafts- und Kongressstandortes Dresden zu setzen, und Maßnahmen zu entwickeln, die die Etablierung großer nationaler und internationaler Kongresse und Veranstaltungen in Dresden befördern“, schätzt Tourismusbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) die Chancen ein.

Der Stadtrat hatte für das Konzept 40.000 Euro bereitgestellt. Weitere 360.000 Euro soll es für die Umsetzung geben. Das Geld kommt aus den Einnahmen der Beherbergungssteuer.