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"Maskenträger werden belächelt"

"Ohne Maske kein Einlass", "an der Haltestelle absetzen": Sächsische.de-Leser diskutieren auf Facebook die Mundschutz-Pflicht in Bussen, Bahnen und Geschäften.

Von Christoph Springer
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Bei Facebook überwiegt im Zusammenhang mit der SZ-Berichterstattung die Zahl der Kommentare, in denen Masken-Muffel kritisiert werden. Viele begründen ihre Kritik auch.
Bei Facebook überwiegt im Zusammenhang mit der SZ-Berichterstattung die Zahl der Kommentare, in denen Masken-Muffel kritisiert werden. Viele begründen ihre Kritik auch. © Symbolbild: Ronald Bonss/dpa

Dresden. Eigentlich ist alles klar. In Bussen, Straßenbahnen, Zügen und Geschäften müssen Mund-Nasen-Masken getragen werden. Doch nicht jeder hält sich an diese Regel, die in einer Verordnung des Freistaats steht. Das regt manche SZ-Leser so sehr auf, dass sie sogar zu Kraftausdrücken greifen, wenn sie ihre Meinung dazu sagen. 

Ein Beispiel dafür ist der Sächsische.de-Leser Thommy T. "Ich könnte jedesmal komplett ausrasten wenn welche sich nicht an die Maskenpflicht halten!", schreibt er bei Facebook und stellt fest: "Maskenpflicht gilt für alle!!! Ohne Extrawürste, für niemanden." Und er begründet seine Ansicht auch. "Ich bin Asthmatiker! Ich will nicht an Corona sterben, nur weil irgendwelche Hohlbirnen sich zu fein sind, ihre Scheißmaske zu tragen!!"

Bei Facebook überwiegt im Zusammenhang mit der SZ-Berichterstattung die Zahl der Kommentare, in denen Masken-Muffel kritisiert werden. Eine Leserin, die sich bei Facebook Crissy C. nennt, sagt, sie habe erlebt, dass in fast jedem Bus, mit dem sie fahre, Personen ohne Masken säßen, "die die anderen dann auch noch belächeln."

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) verweisen darauf, dass ihre Fahrscheinkontrolleure auch die Einhaltung der Maskenpflicht überprüfen. Zu mehr sieht sich das Unternehmen nicht in der Lage. Sächsische.de-Leserin Katja E. reicht das nicht. "Die, die den Mund-Nase-Schutz ablehnen, sollten einfach an der Haltestelle abgesetzt werden", schlägt sie vor.

"Lieber Maske als wieder geschlossene Läden"

Durch die Kommentare zieht sich die Sorge, dass Nachlässigkeit beim Tragen der Schutzmasken zu neuen Corona-Infektionen führen könnte, die dann wieder strengere Schutzmaßnahmen zur Folge haben. Wie etwa die, dass Geschäfte wieder schließen könnten. Leser Felix B. findet: lieber Maske tragen, als wieder geschlossene Läden. 

Crissy C. will beobachtet haben, dass die Maskenpflicht in Einkaufscentern unterschiedlich gehandhabt wird. Sie würden erst aufgesetzt, wenn dort ein Geschäft betreten werde, ansonsten seien alle Kunden ohne Masken unterwegs. So soll das auch sein, meint der Dresdner Alexander V. "In den Gängen der Center gibt es keine Maskenpflicht ", schreibt er. Temporär hätten die Center mit einem der aktuellen Infektionslage angepassten Hygienekonzept handeln müssen. So sei die Vorgabe der Gesundheitsämter gewesen. Dennoch gelte im Kaufpark Nickern im gesamten Center eine Maskenpflicht, berichtigt ihn ein Leser.

Parallel zur Diskussion über die Verordnung der Staatsregierung setzen sich die Leser mit der Art und Weise auseinander, wie mit den Masken umgegangen wird. Das ist unter anderem für die Dresdnerin Jeanette L. ein Thema. "Im Umgang mit den Masken sehe ich das eigentliche Problem", stellt sie fest und schlussfolgert, lieber keine Maske als eine, die nicht einwandfrei ist.

Silvia M. pflichtet ihr bei. Sie nennt auch Beispiele für den falschen Umgang mit den Schutzmasken, die eigentlich häufig gewaschen und hygienisch einwandfrei transportiert werden sollten. Ihr erscheint der Umgang mit den Masken als zusätzlicher Gefahrenherd.

"Wir brauchen Kontrollen"

Einigkeit herrscht unter vielen Lesern bei der Frage nach Masken-Kontrollen. "Wir brauchen Kontrollen in Läden und dem Öffentlichen Personennahverkehr", schreibt der  Dresdner Frank L. Wenn die Pflicht in Geschäften nicht umgesetzt werde, "dann eben wie anfangs immer Security vor die Tür. Ohne Maske kein Einlass." Notfalls müssten Bußgelder verlangt werden.

Jan K. findet es dagegen genau richtig, dass Verstöße gegen die Maskenpflicht nicht im Bußgeldkatalog stehen. Sonst müssten sich auch noch Gerichte damit "rumärgern", findet er. "Wir können froh sein, dass die Handhabung bei uns in Sachsen eher liberal abläuft", so der Dresdner.

Dass Masken getragen werden müssen, stellt die Sächsische.de-Leserin Simone K. nicht infrage. Auch Kontrollen, ob die aktuelle Regel eingehalten wird, sind für sie kein Thema. Sie findet aber, wenn es eine solche verordnete Pflicht gibt, müsste auch derjenige, der das festgelegt hat, für die Masken sorgen. Kostenlos müsse sie jeder vom Staat bekommen, schreibt sie. 

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