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Die Dampfer prägen Sachsens Identität

Sächsische.de-Reporter Christoph Springer über die Schwierigkeiten bei der Suche nach Investoren für die Dresdner Flotte.

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Warum sollte der Freistaat nicht der neue Investor für die Dampfer sein, fragt sich Sächsische.de-Reporter Christoph Springer - und hat gleich ein paar Gegenargumente.
Warum sollte der Freistaat nicht der neue Investor für die Dampfer sein, fragt sich Sächsische.de-Reporter Christoph Springer - und hat gleich ein paar Gegenargumente. © Robert Michael/dpa/SZ-Bildstelle

Die Flotte ist ein Schatz. Wie das Porzellan aus Meißen. Wie die Schlösser und die Gärten, die Sachsen ausmachen. Wie die Festung Königstein. Die drei Letztgenannten sind zu 100 Prozent Eigentum des Freistaats, die Dampfschifffahrts-GmbH zu 51 Prozent. 

Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) stellt zu solchem Eigentum des Freistaats im Beteiligungsbericht 2019 fest, es mache Sachsen lebenswert. Und er sagt auch, Sachsen sei „anerkanntes Kulturreiseland Nummer 1 in Deutschland“, der kulturelle Reichtum Sachsens präge die Indentität der Sachsen. Das macht auch die Flotte. Genau so, wie die Landesbühnen Sachsen mit der Felsenbühne in Rathen - übrigens auch eine 100-prozentige Tochter des Freistaats. 

Warum sollte also nicht der Freistaat der neue Investor für die Dampfer sein? Vielleicht, weil es kaum möglich ist, viele Millionen Steuergeld zu bieten, um die bisherigen Anteilseigner und die Gläubiger auszuzahlen? Vielleicht zählt auch das Argument, dass ein Staat eher ein schlechter Unternehmer ist?

Wer auch immer dieses Geschäft künftig weiterbetreibt, muss wissen: Die Klimaprognosen und die daraus abgeleiteten Vorhersagen für die Elbe lassen erwarten, dass Schifffahrt zwischen Meißen und der tschechischen Grenze künftig ein immer schwierigeres Unterfangen wird. Vielleicht wird es irgendwann so schwierig, dass die Dampfer nicht mehr fahren können. Als sicher gilt: Es wird nicht leichter, mit der historischen Flotte Gewinne zu erwirtschaften. 

Dass sich unter diesen Umständen Privatunternehmer finden, die jetzt Millionen in die Flotte investieren, bezweifeln viele Fachleute. Das heißt im Umkehrschluss: Am Ende gehört solches Kulturgut vielleicht doch eher in die Hände des Staates als ins Portfolio eines gewinnorientierten Geschäftsmanns oder gar einer Investmentfirma.

E-Mail an Christoph Springer.

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