Elberadweg an Augustusbrücke wieder frei

Dresden. Schon lange mussten Radfahrer und Fußgänger am Königsufer unter der Augustusbrücke einen Bogen schlagen. Denn der Elberadweg war mit einem gelben Bauzaun abgesperrt. Die Umleitung führte unter dem benachbarten letzten Brückenbogen hindurch. Doch jetzt konnte der Elberadweg wieder in seinem ursprünglichen Verlauf freigegeben werden, sodass dieser kleine Umweg nicht mehr nötig ist.
Die Gerüste am vorletzten Brückenbogen zwischen dem 7. und dem 8. Pfeiler sind gefallen. Nach Angaben der Stadt mussten in diesem Bereich die Sandsteinflächen der elbaufwärts liegenden Seite saniert werden. Dort hatte es an der Oberfläche starke Schäden gegeben. Einige Sandsteinteile waren ausgebrochen. Deshalb sind die Stirnflächen des achten Bogens und der benachbarten beiden Pfeiler mit 15 Zentimeter starken Sandsteinplatten von Fachleuten der Sächsischen Sandsteinwerke Pirna neu verkleidet worden. Die neue Schale ist in der Brücke mit Edelstahlankern fest verankert.

In den frostigen Nächten ab März mussten die Sandsteinarbeiten zeitweise unterbrochen werden. „Der eingesetzte Mörtel benötigt dauerhaft Temperaturen von über fünf Grad zum sauberen Abbinden“, hatte die Stadt erklärt. Doch in den folgenden warmen Apriltagen kamen die Bauleute umso besser voran. Diese Platten und auch die anderen Sandsteine für die Augustusbrücke liefern die Sächsischen Sandsteinwerken Pirna. Dort waren die Sandsteinplatten für diesen Bogen und die Pfeiler nicht nur hergestellt, sondern auch bearbeitet worden. Die Steinmetze hatten dabei mit Knüpfel und Scharriereisen ihr traditionelles Handwerkszeug eingesetzt, damit die neuen Platten dem historischen Vorbild entsprechen.

Neu hergestellt wird derzeit in den Sandsteinwerken noch ein drei Meter langer Konsolstein, der über dem Scheitel des achten Bogens eingebaut wird. An seinem Kopf ist die Figur einer Nixe. Er entsteht nach dem Vorbild des historischen Originals, das per Scanner erfasst wurde, teilt Produktionsleiter Uwe Jahr mit. Dieses Teil muss später noch auf der elbabwärts liegenden Seite des achten Bogens eingebaut werden. Das Gesicht der Nixe wird künftig wieder über dem Scheitel des Bogens zu sehen sein.

Auch auf der Augustusbrücke kommen die Bauleute bei der Sanierung der elbabwärts liegenden Hälfte sichtbar voran. Nachdem dort der alte Beton abgebrochen ist, wird von der Altstädter Seite aus eine neue untere Schicht aufgebracht, teilt die Stadt mit. Kürzlich konnte bereits ein Feld auf dem sechsten der insgesamt neun Bögen mit einer großen Pumpe betoniert werden. Auf den neuen Beton kommen Dichtungen aus Epoxidharz und Bitumen-Schweißbahnen.

Auf 355 Metern überspannt Dresdens traditionsreichste Brücke die Elbe und die Elbwiesen. Die Sanierung soll bis Sommer 2021 dauern. Sie hat sich erheblich verzögert. Die Arbeiten hatten im April 2017 begonnen. Ursprünglich war geplant, dass sie im März 2019 beendet werden. Inzwischen ist der Termin aufgrund von vielen Überraschungen an der 110 Jahre alten Brücke auf den Sommer 2021 verschoben worden.