Dresden
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Drogenversteck im Tanklaster

Fünf Angeklagte vor dem Landgericht Dresden, die meisten aus Berlin, sollen für den Import von fast einer Tonne Cannabis aus Spanien verantwortlich sein.

Von Alexander Schneider
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Blick auf eine steinerne Wächterin am Haupteingang des Landgerichts Dresden. Dort müssen sich fünf Männer verantworten, die mit dem Tanklaster 988 Kilo Cannabis aus Spanien nach Deutschland geschmuggelt haben sollen.
Blick auf eine steinerne Wächterin am Haupteingang des Landgerichts Dresden. Dort müssen sich fünf Männer verantworten, die mit dem Tanklaster 988 Kilo Cannabis aus Spanien nach Deutschland geschmuggelt haben sollen. © René Meinig

Dresden. Prozessauftakt mit Kritik. Seit Mittwoch verhandelt das Landgericht Dresden gegen fünf Männer, die im großen Stil Cannabis ins Land geschmuggelt haben sollen. Kaum war die Anklage verlesen, wandte Verteidigerin Stefanie Kretschmer ein, das Dresdner Gericht sei nicht zuständig, weil weder Tat- noch Wohnorte der Angeklagten im Landgerichtsbezirk lägen. 

Die Kammer wies die Beschwerde zurück. Schon das Oberlandesgericht Dresden hatte bei der Prüfung der Haftfortdauer einiger Angeklagter, die bereits seit dem 26. April 2019 in Untersuchungshaft sitzen, die Zuständigkeit des Landgerichts Dresden nicht beanstandet.

Die Männer im Alter von 23 bis 51, die größtenteils aus Berlin stammen, sollen knapp eine Tonne Cannabis aus Spanien nach Deutschland eingeführt haben, um den Stoff hier weiterzuverkaufen. Tatmittel war ein Tanklaster mit einem Versteck, in dem in den Monaten vor der Festnahme mehrfach größere Mengen durch halb Europa transportiert worden sein sollen – bis zu 180 Kilo pro Fahrt.

Eine in Dresdner Gerichten bekannte Adresse

Die Drogen seien über Zeesen in Brandenburg weiterverteilt worden. Auch Abnehmer aus Dresden seien laut Staatsanwaltschaft von den Händlern beliefert worden. Die Adresse eines Lagers in der Bismarckstraße in Berlin-Charlottenburg wurde zuletzt auch in anderen Dresdner Drogenprozessen genannt.

Noch ist unklar, ob die Angeklagten, sie stammen aus Deutschland, Spanien, dem Irak und der Türkei, sich zu den Vorwürfen äußern. Als das Gericht am ersten Sitzungstag die dafür geplante Zeit mit dem Verlesen von Durchsuchungsprotokollen füllte, rügten die Verteidiger auch das. Es könnte der Auftakt eines turbulenten Prozesses werden. Vorerst sind 21 Verhandlungstage bis August geplant.

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