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Museumsüberfall als Playmobil-Spiel

Ein Dresdner Spielwarenhändler nutzt den Einbruch ins Grüne Gewölbe auf ganz eigentümliche Weise.

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In der Dresdner Altmarktgalerie entdeckt: Ein Museumsüberfall als Playmobil-Spiel. Allerdings gab es das Spiel schon vor dem Einbruch in das Grüne Gewölbe.
In der Dresdner Altmarktgalerie entdeckt: Ein Museumsüberfall als Playmobil-Spiel. Allerdings gab es das Spiel schon vor dem Einbruch in das Grüne Gewölbe. © SZ/Henry Berndt

Dresden. Ein Dresdner Spielwarenladen hat das passende Angebot zum Diebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe. Geschäftsführer Daniel Dorner holte das Playmobil-Spiel „Museumsüberfall“ vom Vorjahr aus dem Lager – mit Alarmfunktion. „Guter Humor tut in diesen Zeiten Not“, sagte der 45-Jährige. Die Idee sei ihm schon an dem Abend gekommen, als er vom Juwelendiebstahl aus der Schatzkammer im Residenzschloss gehört hatte. „Das konnten wir erst gar nicht glauben.“

Die Kunden reagieren meist belustigt. „Menschen mit Humor kaufen es, andere schütteln den Kopf“, berichtete Dorner. Um den Karton, auf dem sich zwei vermummte Einbrecher aus den typischen Figuren der Spielzeug-Marke an einer Vitrine zu schaffen machen und von einem Museumswärter gestört werden, hat er ganz viel Polizei-Spielzeug arrangiert.

Der „Museumsüberfall“ wurde für die Serie City Action entwickelt, die spielerisch mit dem Polizeialltag bekannt macht, sagte ein Playmobil-Sprecher. Ein reales Vorbild gebe es nicht. „Es soll keine Glorifizierung sein und auch keinen Nachahmeeffekt auslösen.“ Dorner aber nutzt die aktuelle Aufmerksamkeit, auch wenn ihn der Überfall auf das nur einen Katzensprung entfernte Museum schockiert hat. Die Nachfrage gibt im Recht, die Hälfte seiner Bestände ist verkauft. Und für das Weihnachtsgeschäft hat er nachgeordert.

Unbekannte hatten am Morgen des 25. November ein Gitter vor einem Fenster des Historischen Grünen Gewölbes durchtrennt, das Fenster samt Rahmen entfernt und waren in die barocke Schatzkammer eingedrungen. Dort hatten sie mit einer Axt eine Vitrine eingeschlagen, Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten von unschätzbarem Wert herausgeholt und waren geflüchtet. (dpa)

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