Dresden. Was kann Dresden in Sachen sozialer Wohnungsbau von Wien lernen? Das fragte eine Diskussionsrunde am Freitagabend auf Einladung des Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast.
Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hörte interessiert zu, die Stadt habe da seiner Meinung noch aufzuholen. „Mit dem Woba-Verkauf vor zehn Jahren haben wir ein wichtiges Instrument aus der Hand gegeben. Das wirkt sich bis heute aus“, betonte er. Gerade einmal rund 100 Wohnungen seien aktuell im städtischen Bestand. Nun ist die neue Woba gegründet und will schnell anfangen zu bauen. Auf zwölf erworbenen Grundstücken sollen zügig 400 neue Wohnungen für weniger Betuchte gebaut werden. Der Freistaat gibt Fördermittel dazu.
Anders ist die Lage in Wien. Hier hat die Stadt rund 220 000 Wohnungen im kommunalen Bestand. Und es werden stetig neue gebaut, so Kurt Stürzenbecher, Abgeordneter im Wiener Landtag und Vorsitzender des Wohnungsbauausschusses im Gemeinderat. Es gebe in Wien immer mehr Single-Haushalte durch Trennungen oder weil ein Ehepartner stirbt. Also wächst der Bedarf an kleinen Wohnungen. Er rechnet mit einem Plus von 440 000 Single-Haushalten bis 2033. Bei rund 1,8 Millionen Einwohnern eine hohe Zahl.
Die Stadt Wien fördert im Jahr rund 7 000 neue Apartments. Das Geld stammt unter anderem aus den Steuerabgaben der Bürger. So zahlen Arbeitnehmer und -geber jeden Monat 0,6 Prozent des Brutto-Einkommens als Abgabe dafür. (SZ/jv)