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Hilfspaket: "Können fast alles ermöglichen"

Die Apothekerin Katja Daub liefert die Medikamente für das SZ-Hilfspaket - und hat jetzt sogar ein besonderes begehrtes Gut im Angebot.

Von Henry Berndt
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Katja Daub führt in Dresden drei Apotheken - und engagiert sich beim SZ-Hilfspaket.
Katja Daub führt in Dresden drei Apotheken - und engagiert sich beim SZ-Hilfspaket. © Sven Ellger

Es gibt drei Arten von Kunden in den Apotheken von Katja Daub. Die einen halten den Mitarbeitern gern Vorträge darüber, dass es gar keinen Coronavirus gibt und wir alle nur Opfer einer riesigen Verschwörung sind. Andere sind total verängstigt, und trauen sich kaum in den Laden. "Und wieder andere gehen vernünftig mit der Situation um", sagt Katja Daub.

Man könnte meinen, Apotheken würde die Coronakrise nicht schaden, weil ja jetzt jeder wie verrückt Medikamente hamstert. Doch das ist zu kurz gedacht. "Hamstern tut bei uns eigentlich niemand, und das würden wir auch nicht zulassen", sagt Katja Daub. 

Zu Beginn der Krise Anfang März habe es noch verstärkte Nachfrage gegeben. Inzwischen merke aber auch sie, dass kaum noch Menschen in der Stadt unterwegs sind. Die Touristen und Verkäufer sind weg und keine der drei Filialen ist in der Nähe eines Ärztehauses.

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Viele Kunden der City Apotheken müssen in diesen Tagen aber auch gar nicht vor Ort vorbeischauen. Dank des SZ-Hilfspakets können die Produkte nämlich auch einfach vor die Wohnungstür geliefert werden. Seit einer Woche bietet die Sächsische Zeitung in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern diesen besonderen Lieferservice. Die Bestellliste für die Lebensmittel ist jeden Tag in der SZ zu finden. Über 100 Pakete wurden im Laufe der ersten Woche bereits gepackt und ausgeliefert.

Auch die Medikamente und Hygieneartikel aus den City Apotheken werden nach Anruf über die Bestellhotline 0351 4848608 innerhalb kurzer Zeit über PostModern, ein Unternehmen der DDV Mediengruppe, zu dem auch Sächsische.de gehört, ausgeliefert.

"Für mich war schnell klar, dass ich mich bei dem Projekt engagieren möchte", sagt Katja Daub. Drei Standorte der City Apotheken Dresden mit insgesamt rund 35 Mitarbeitern hat die 48-Jährige in ihren Händen: im Hauptbahnhof, am Dr.-Külz-Ring und am Goldenen Reiter. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, die Kunden auch selbst zu beraten, wann immer es ihre Zeit zulässt. "Darauf will ich einfach nicht verzichten", sagt die promovierte Pharmazeutin, die früher auch mal Lehramt studierte.

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Schnelle Hilfe für infizierte Mutter

Ursprünglich stammt sie aus Hessen, wanderte aber schon viel im Land umher und kam 2002 nach Dresden, um sich hier selbständig zu machen. "Schon in meinen Abibuch habe ich mich gefragt, warum immer alles im Leben so kompliziert sein muss", erinnert sie sich. Deswegen habe sie es sich zu Aufgabe gemacht, ihren Kunden gegenüber auch komplizierte Sachverhalte so einfach wie möglich auszudrücken. Bis heute ist sie auch der Pädagogik treu geblieben  und hält regelmäßig Vorlesungen als Schulungsreferentin.

In der Apotheke lautet seit jeher ihre Devise: Für jeden Fall gibt es eine Lösung. Das geht schon bei den Öffnungszeiten los. Die Filiale im Hauptbahnhof ist in diesem Jahr an 366 Tagen bis 22 Uhr geöffnet. "Wer am Samstag bis 13.30 Uhr bestellt, der erhält noch am selben Tag seine Medizin", sagt Katja Daub nicht ohne Stolz. "Ich versuche immer, mich auf die Bedürfnisse meiner Kunden einzustellen. " 

Als in dieser Woche eine junge Mutter in Dresden am Coronavirus erkrankte, während ihr Baby noch im Krankenhaus war, half Katja Daub mit Desinfektionsmittel aus, das PostModern rasch über das SZ-Hilfspaket zur Mutter brachte. 

Auch Schutzmasken, die es sonst nirgends mehr gibt, sind in ihren Apotheken gerade vorrätig. Und wenn es eben gerade das Toilettenpapier ist, dass sich die Menschen am sehnlichsten wünschen - dann nimmt sie eben auch die Rollen in ihren Warenbestand auf. Am Mittwoch kam die weiße heiße Ware an.

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