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Dresden-Karree bekommt den letzten Schliff

Am Donnerstag eröffnet das Center nach aufwendigem Umbau. Nur kleine Flächen sind noch frei.

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© René Meinig

Von Juliane Richter

Das Parkchaos rund um das neue Dresden-Karree hat sich noch einmal verschärft. Denn wenige Tage vor der Eröffnung drängeln sich die Transporter der Handwerkerfirmen vor dem Center. Beim Blick auf die rege Betriebsamkeit lächelt Centermanager Frank Wiedemann zufrieden und sagt: „Ja, der Countdown läuft.“

Kurz vor der Eröffnung sind die Rolltreppen noch gesperrt.
Kurz vor der Eröffnung sind die Rolltreppen noch gesperrt. © René Meinig
Frank Wiedemann verantwortet als Centermanager das Karree.
Frank Wiedemann verantwortet als Centermanager das Karree. © René Meinig

Am Donnerstag wird das Center feierlich eröffnet. Gut anderthalb Jahre sind vergangen, seitdem das alte Gorbitz-Center geschlossen wurde und sich nun der Neuling nach dem Großumbau präsentiert. Rund 20 Millionen Euro hat der Eigentümer, das Münchner Immobilien-Unternehmen Hirmer, investiert. „Alles wurde vollständig entkernt. Außer den Betonpfeilern stand hier nichts mehr“, sagt Wiedemann. Als „Nachbarschaftscenter“ soll sich sein neu gemachtes Haus nun etablieren. Dass Kaufland als Ankermieter eingezogen ist, freut ihn besonders. Auch weil das Unternehmen sich mit einer vergleichsweise geringen Verkaufsfläche von 4 500 Quadratmetern zufriedengibt – und damit der Wochenendeinkauf nicht wie in anderen, deutlich größeren Filialen gleich eine Stunde und mehr Zeit in Anspruch nehmen muss. Kaufland belegt im neuen Center deshalb auch nur Teile des Erdgeschosses. Die Regale sind dort schon längst eingeräumt. Ende vergangener Woche mussten lediglich noch die Halterungen für die Einkaufswagen montiert werden.

Ebenfalls im Erdgeschoss ist eine Thalia-Filiale quasi einsatzbereit. Ein paar Dekoartikel werden noch ins rechte Licht gerückt, bevor sich die Tür öffnen kann. Dass die zehnte Dresdner Filiale hier in Gorbitz eröffnet, sieht Wiedemann als echten Gewinn. Er hofft, dass durch die bloße Anwesenheit ein Reiz auf die Kundschaft ausgeht, wieder einmal zum Buch zu greifen und das Smartphone liegen zu lassen. Mit seiner Arbeit verbindet er auch einen sozialen Auftrag und will sich dafür einsetzen, dass in der Buchhandlung künftig auch Lesungen stattfinden. Erste positive Signale für Lesungen zu Weihnachtsmärchen gibt es bereits.

Das Einzugsgebiet des neuen Centers schätzt er auf rund 25 000 Menschen. Zum einen gibt es jene, die in unmittelbarer Umgebung und den angrenzenden Stadtteilen wohnen. Und zum anderen diejenigen, die mit dem Auto die Coventrystraße nutzen und auf dem Heimweg hier schnell anhalten. Etwa 220 Parkplätze sind in dem neuen Parkhaus entstanden. Von diesem hat man nicht nur Zugang in die beiden Einkaufsebenen, sondern auch zur Etage mit den Büros und Arztpraxen.

Eiscafé mit Blick über Dresden

Für diese werden in den letzten Tagen vor der Eröffnung noch neue Hinweisschilder montiert. „Für die Patienten ist es wichtig, dass die ganzen Provisorien nun ein Ende haben“, sagt Wiedemann. Und ist sich bewusst, dass für viele Besucher des Centers während des Umbaus der Weg oft genug zwischen Bauschutt und zuletzt Farbeimern hindurchführte. Davon soll am Donnerstag aber nichts mehr zu spüren sein. Dann wird auch der Gastrobereich im Erdgeschoss mit den modernen Holzeinbauten fertig sein. Hier können die Besucher auf Angebote eines Bäckers, eines Fleischers und eines Asia-Restaurants zurückgreifen. Letzteres soll auch sonntags geöffnet haben. Ergänzt wird das Angebot im Dezember oder Januar noch durch „Oliveria“, einen Anbieter mediterraner Speisen. Noch frei in diesem Bereich ist eine kleine Fläche direkt neben dem Haupteingang hin zur Coventrystraße – und von der Terrasse aus mit einem wunderbaren Blick hinunter ins Elbtal, bis hin zum Fernsehturm oder gar in die Sächsische Schweiz. Hier würde sich Wiedemann ein Eiscafé wünschen, das mit zahlreichen Tischen die Terrasse belebt.

Ebenfalls noch frei ist im Obergeschoss eine 150 Quadratmeter große Fläche. Hier könnte sich der Centermanager zum Beispiel einen Friseur vorstellen. In dieser Ebene ist neben einem Schuhladen, Woolworth, Takko und einem Optiker auch Rossmann untergebracht. „Eine Drogerie ist wichtig, gerade für unsere Zielgruppe Mutter und Kind“, sagt Wiedemann. Das ergebe sich aus der kinderreichen Struktur des Stadtteils. Weil die wichtigsten Bereiche des Alltags durch das neue Center bedient werden sollen, gibt es nicht nur ein Postangebot im Tabakladen, sondern bleibt auch die Apotheke erhalten. Diese zieht allerdings vom Gebäuderand in das Erdgeschoss. Für die frei werdende Fläche werden noch Interessenten gesucht.