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Dresdner Heizkraftwerk wird noch flexibler

Die Anlagen werden vor der Heizsaison inspiziert. Wie die erste Gasturbine jetzt noch besser auf schwankenden Bedarf reagieren kann.

Von Peter Hilbert
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Blick auf das Kraftwerk an der Nossener Brücke.
Blick auf das Kraftwerk an der Nossener Brücke. © René Meinig

Das Heizkraftwerk Nossener Brücke mit seinen drei Gas- und einer Dampfturbine wird auch im kommenden Winter den Großteil der Dresdner Haushalte und Betriebe mit Fernwärme versorgen. Mit einem Wirkungsgrad von 85 bis 90 Prozent ist es derzeit noch die effizientestes Anlage. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung wird die Energie des Erdgases fast vollständig ausgenutzt. Über einen Generator erzeugen die Gasturbinen Strom. Deren 500 Grad heißen Abgase werden im Abhitzekessel dafür eingesetzt, das Wasser für das Fernwärmenetz zu erhitzen. Das Kraftwerk mit seiner Wärmeleistung von 480 Megawatt arbeitet das ganze Jahr über, im Sommer aber auf Sparflamme.

Damit alles gut funktioniert, nutzt die Drewag die warme Jahreszeit für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Nach 30.000 Betriebsstunden war dabei auch die Revision einer Gasturbine mit ihrem Abhitzekessel fällig. Sie ist jetzt abgeschlossen, erklärt Drewag-Sprecherin Gerlind Ostmann. Die Turbine kann jetzt noch flexibler arbeiten und auf Schwankungen im Fernwärme-, aber auch im Stromnetz reagieren. Denn ihre bisherige Leistung von 65 Megawatt kann in Spitzenzeiten ein kleines Stück erhöht, bei schwachem Wärmebedarf aber kurzzeitig auch noch weiter nach unten gefahren werden, ohne sie abschalten zu müssen.

Eine Ab- und Zuschaltung der Gasturbine verursacht immer einen höheren Verschleiß, der damit verhindert werden kann. Andererseits kann sie auch besser auf schwankenden Strombedarf reagieren. Schließlich erzeugt der angeschlossene Generator Energie. Kommt viel Sonnen- oder Windstrom ins Netz, kann die Leistung der Turbine abgesenkt werden. Nach diesem gelungenen Pilotprojekt werden die anderen Turbinen bei den Revisionen in den kommenden Jahren auf diese höhere Flexibilität umgestellt.

Derzeit wird noch die elektronische Leittechnik entsprechend umgerüstet werden. Bis Ende dieses Monats werden alle Wartungsarbeiten im Heizkraftwerk Nossener Brücke abgeschlossen, sodass es für die neue Heizsaison gewappnet ist.