Dresden
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Kritik an fehlendem Radstreifen

In der Neustadt fahren viele Menschen mit dem Rad. An einer Stelle ist es nun unsicherer, so der ADFC.

Von Julia Vollmer
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Kritik vom ADFC an der Stadt.
Kritik vom ADFC an der Stadt. © dpa-Zentralbild

Dresden. Während viele Dresdner in der Corona-Krise auf das Fahrrad umsteigen, gibt es nun Kritik vom Fahrradverein ADFC. "Vor wenigen Wochen entfernten Arbeiter die Rad-Schutzstreifen auf der Glacisstraße", kritisiert der Verein.

Wolfgang Fröb vom Vorstand des ADFC Dresden: "Die Entfernung der Schutzstreifen auf der Glacisstraße kommt für uns völlig überraschend." sagt Fröb. "Andere Städte nutzen die geringe Verkehrsdichte im Moment, um mit wenig Aufwand das Radwegenetz zu ergänzen. Das Straßen- und Tiefbauamt macht das Gegenteil: Es schafft eine neue Lücke." Für etwa 6.000 Menschen führt der alltägliche Weg mit dem Fahrrad über die Glacisstraße, schätzt der ADFC. 

Direkt an der Straße befindet sich das Heinrich-Schütz-Konservatorium und das Kleine Haus, mehrere Schulen in unmittelbarer Nähe. All dies sind stark frequentierte Orte, auch mit dem Rad. Die Albertbrücke mit knapp 10.000 Rad-Querungen täglich ist darüber hinaus einer der wichtigsten Zubringer zur Glacisstraße. Um die Wege mit dem Rad zu erleichtern, richtete die Stadtverwaltung Ende 2019 zwischen Glacis- und Alaunstraße eine Ampelquerung ein. 

"Statt aber im Sinne des Radverkehrskonzepts den Mangel zu beheben und einen sicheren Radweg für die zahlreichen Schüler, Studenten und Berufspendler anzubieten, wurde nun nur der Streifen weggefräst - ohne Ersatz. Darin kann ich nichts als eine Kapitulation der Verkehrssicherheit erkennen", so ADFC-Vorstand Fröb. 

 Zwar führte der Schutzstreifen in der bisherigen Form zu nah an parkenden Autos vorbei. Ihn ersatzlos zu entfernen, widerspricht jedoch fundamental dem Ziel der Senkung von Unfallzahlen. Verwundert ist Fröb auch, wieso auf der Glacisstraße noch immer Tempo 50 erlaubt seien. Im "Radverkehrskonzept Innenstadt" habe sich die Stadtverwaltung bereits im Jahr 2010 vorgenommen, auf der Glacisstraße Tempo 30 anzuordnen. "Wenn die Stadtverwaltungen es auch nach zehn Jahren noch nicht geschafft hat, die erlaubte Geschwindigkeit auf 30 km/h herabzusetzen, so frage ich mich ernsthaft, wie lange wir auf der Glacisstraße noch auf sichere Radwege warten sollen.

Der ADFC Dresden fordert den Baubürgermeister daher dazu auf, die Arbeit seiner Ämter stärker auf die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu fokussieren.