Sport
Merken

Dresdner Footballer besiegen Kiel

Die Monarchs erfüllen ihre erste Pflichtaufgabe - auch, weil der Trainer ihnen vertraut. Das beweist sein Psycho-Trick mit dem Stadtfest.

Von Alexander Hiller
Teilen
Folgen
Der zuletzt angeschlagene KeVonn Mabon bringt die Dresden Monarchs mit Touchdowns in Führung.
Der zuletzt angeschlagene KeVonn Mabon bringt die Dresden Monarchs mit Touchdowns in Führung. © Jürgen Lösel

Dresden. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben die Footballer der Dresden Monarchs am Sonntag Teil eins ihrer vier noch anstehenden Pflichtaufgaben in der Normalrunde der German Football League (GFL) souverän gelöst. Die Sachsen setzten sich im heimischen Heinz-Steyer-Stadion vor 2 490 Zuschauern gegen die Kiel Baltic Hurricanes mit 34:0 (14:0) durch – im insgesamt 30. Duell beider Mannschaften. Die Norddeutschen haben in der Gesamtsicht mit 17 Siegen immer noch die Nase vorn.

Allerdings hatten sie am Sonntag nicht den Hauch einer Chance – einerseits, weil sie sich mit Verletzungssorgen plagen. Quarterback Jake Purichia ging nicht ganz fit in die Partie und wurde dann auch konsequenterweise ausgetauscht – ein im Football extremer Einschnitt. Andererseits scheiterten sie an der Stärke der Monarchs.

„Die Starterformation von Kiel ist ganz gut, aber unsere Defense hat von Anfang an klargemacht: Da geht heute gar nichts“, sagte Monarchs-Trainer Ulrich Däuber. Der zuletzt angeschlagene KeVonn Mabon brachte die Hausherren mit Touchdowns in Führung. Mike Schallo und Chris Genau mit zwei weiteren Touchdowns und der gut aufgelegte Kicker Florian Finke mit zwei Fieldgoals, die jeweils drei Punkte einbringen, besorgten das Endergebnis.

Das Team muss auch die drei folgenden Partien gewinnen

Um aus eigener Kraft noch das angepeilte Saisonziel des Heimvorteils in den Play-offs zu erreichen und Staffelplatz zwei zu sichern, müssen die Monarchs alle drei noch ausstehenden Partien gewinnen – zweimal gegen die Berlin Rebels und am 31. August das dafür vermutlich entscheidende Rückspiel daheim gegen Hildesheim. Der Tabellenzweite hatte sich am Samstag im Spitzenspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Braunschweig mit 0:37 vorführen lassen, musste dabei allerdings auf den angeschlagenen Stamm-Quarterback verzichten. „Hildesheim kann man kontrollieren – und das wollen wir am 31. August auch zeigen“, sagte Däuber.

Sein Vertrauen in die Fähigkeit seiner Mannschaft ist offenbar enorm groß. Der Monarchs-Trainer hatte seiner Mannschaft freigestellt, ob sie am Samstag mit unzähligen Besuchern auf dem Stadtfest mitfeiert. „Das dürfen sie natürlich selbst entscheiden. Das sind erwachsene Männer. Es gab einige, von denen ich weiß, dass sie am Samstag nicht feiern waren, und das freut mich auch“, erklärte der gebürtige Würzburger. Seine Mannschaft weiß auch, dass der Coach selbst nach solch deutlichen Siegen in der Videoauswertung auch gnadenlos die Schwächen aufzeigt. „Die Jungs wissen schon, dass da noch einiges hapert. Das ist auch das Tolle beim Team: Wir haben niemanden, der jetzt sagt, ich bin der Beste, ich bin fertig in meiner Entwicklung“.