Dresden erwägt, sich an einem Gewerbegebiet außerhalb der Stadt zu beteiligen. Entstehen soll der neue Industriepark Oberelbe (IPO) zwischen der Pirnaer Autobahnabfahrt an der A 17 und Pirna selbst. Noch befinden sich dort Felder. Die Chancen und Risiken durch eine aktive Mitwirkung würden derzeit abgewogen, schreibt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf eine Anfrage des Linke-Stadtrats Tilo Wirtz. Als einen ersten Schritt habe die Landeshauptstadt eine unverbindliche Kooperationserklärung mit dem Zweckverband abgeschlossen, der bislang von den Städte Heidenau, Pirna und Dohna getragen wird. Das Ziel sei es, die Brachflächen zu reaktivieren und Unternehmen anzusiedeln, um die Wissenschaft und letztlich die Außenwirkung Dresdens und der Sächsischen Schweiz zu stärken. Die Kooperationsvereinbarung besagt unter anderem, dass Dresden die vorgesehen Industrie- und Gewerbeflächen in ihrer Angebots- und Vermarktungsstrategie mit aufnimmt und etwa auf Messen bewirbt. Die drei Nachbarstädte strebten eine Mitgliedschaft Dresdens im Zweckverband an, heißt es.
Dresden selbst hat zwar noch freie Gewerbeflächen, hauptsächlich jedoch für kleine und mittelständische Unternehmen. Ansiedlungen in der Größe von Bosch sind hingegen eine Herausforderung. Es sei jetzt sehr wichtig, vorzusorgen, um auch in Zukunft Flächen anbieten zu können, sagte Dresdens oberster Wirtschaftsförderer Robert Franke im April. Langfristig müsse man sich auch mit den Umland-Gemeinden zusammentun, um weitere Gewerbegebiete zu entwickeln.
Der neue Gewerbepark am Pirnaer Autobahnzubringer soll etwa 270 Hektar groß werden, rund eineinhalb Mal so groß wie der Große Garten. Der Zweckverband sieht ein Potenzial von mindestens 3 000 Beschäftigten. 2021 könnte der Bau beginnen. OB Hilbert betont, dass man bislang keinerlei Verpflichtung eingegangen sei, was eine gemeinsame Entwicklung und einen Beitritt angehe.