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Dresden siegt 1:0 gegen Hertha

Dynamo schafft die Überraschung gegen Hertha: Ausgerechnet ein Eigentor von Lasogga machte diesen verdienten Erfolg möglich. Im Live-Ticker kann man das Spiel nachlesen.

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© dpa

Von Tina Hofmann

Dresden. Pierre-Michel Lasogga wollte Kumpel sein. Sein Eigentor zur 0:1 (0:1)-Niederlage von Hertha BSC bei der SG Dynamo Dresden hätte der Stürmer liebend gern dem Dresdner Angreifer Mickael Poté gegönnt. „Ich würde das Tor gern Poté, dem Stürmerkollegen, schenken. Aber ich habe den Ball wohl reingemacht“, sagte der Herthaner.

Vor 29 174 Zuschauern im ausverkauften Glücksgas-Stadion hatte der von Poté angeköpfte Lasogga in der 38. Minute den entscheidenden Treffer markiert. Während die Berliner nach ihrer ersten Niederlage nach 21 Spielen um die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga bangen müssen, verbesserte sich Dresden auf Rang 15. Mit einem Sieg am Montag beim MSV Duisburg kann Eintracht Braunschweig die Berliner vom ersten Platz verdrängen.

Fast ein halbes Jahr hatte Mickael Poté auf das Ende seiner Durststrecke gewartet. Und ausgerechnet beim ersten Besuch seiner Mutter und seines Bruders im Dresdner Stadion schien seine Torflaute in der 38. Minute beendet zu sein. „Meine Mama und mein Bruder waren heute das erste Mal überhaupt im Stadion in Dresden. Es war für mich ein besonderes Spiel und ich habe im Kreis vor der Partie zu meiner Mannschaft gesagt, dass wir gewinnen werden, manchmal hat man das im Gefühl“, sagte der Nationalstürmer des Benin nach der Partie.

Die richtige Prognose zum Spielausgang muss Poté nun Trost genug sein. Denn mit seinem siebten Saisontreffer wurde es durch Lasoggas letzte Berührung des Balles nichts.

Für Hertha war es erst die zweite Saisonniederlage. Seit dem 12. August 2012 (1:3 beim FSV Frankfurt) war das Team von Trainer Jos Luhukay ungeschlagen. „Dynamo hat verdient gewonnen. Sie sind über sich selbst hinausgewachsen. Es war eine erstligareife Stimmung. Wir haben nur in den ersten 25 Minuten gut gespielt und hätten da in Führung gehen müssen. In der zweiten Hälfte hatten wir nicht die Durchschlagskraft, um noch etwas auszurichten“, sagte der Coach.

Dresden hat durch den Sieg das erste Mal seit langem die Abstiegszone verlassen. „Es war wirklich ein gutes Spiel von uns und ich hatte das so erwartet. Wir dürfen nicht immer Angst vor den großen Gegnern haben. Wenn wir an uns glauben, können wir viel schaffen“, sagte Poté.

Während beide Mannschaften einliefen wurden im Fanblock der Hertha Pyrotechnik und Nebeltöpfe abgebrannt. Auch Knallkörper flogen. In der 42. Minute drohte Schiedsrichter Michael Weiner sogar die Partie abzubrechen, da bei Eckstößen der Dresdner immer wieder Gegenstände geworfen wurden.

Zunächst agierte Hertha aus einer sicheren Defensive heraus, konnte in Richtung gegnerisches Tor aber kaum Akzente setzen. Dresden hatte einige Schwierigkeiten, sich zu sortieren und musste in der siebten Minute einen Schock verdauen. Innenverteidiger Vujadin Savic prallte mit Poté zusammen und musste mit einer Verletzung am rechten Sprunggelenk ausgewechselt werden.

Pacult stellte um, beorderte Anthony Losilla in die Innenverteidigung und brachte Cristian Fiel ins Spiel. Der 32-Jährige sorgte mit seinen Standards für viel Gefahr und leitete so das 1:0 ein. In der zweiten Halbzeit setzten die Hausherren die starke Leistung fort. Hertha konnte sich kaum Torchance erarbeiten, Dresden präsentierte sich zweikampfstark und ballsicher. (dpa)