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Dresden wird in anderes Licht gerückt

Ein Zeichen gegen die Vereinnahmung rechter Gruppierungen: Am historischen 9. November sind Dresdner zu einer etwas anderen Kunstaktion aufgerufen.

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Am Samstag wird soll die Dresdner Kulisse mit einer Performance anders beleuchtet werden.
Am Samstag wird soll die Dresdner Kulisse mit einer Performance anders beleuchtet werden. © Daniella Hefter

Die Stadt soll leuchten: Mit einer großen Performance wird am Samstag Dresdens Innenstadt besonders illuminiert. Die Macher nennen das Projekt eine Choreografie für Alle. Veranstaltet wird die Aktion vom Kunsthaus Dresden, dem Festspielhaus Hellerau und dem Montagscafé des Dresdner Staatsschauspiels. So soll das Experiment unter dem Titel Signals 3.0 ablaufen: Der Treffpunkt ist 18 Uhr am Goldenen Reiter - das wichtigste dabei: Ein Teil der Menge wird 80 rote Leuchtskulpturen auf dem Rücken tragen. Symbolisch soll mit der Aktion das historische Datum, der 9. November, „neu beleuchtet“ und vor einer „Vereinnahmung rechter Gruppierungen“ geschützt werden.

Die Macher beziehen sich dabei auf die mehrfach historische Bedeutung des Tages: „Am 9. November 1918 wurde zweimal die Republik ausgerufen und die erste deutsche parlamentarische Demokratie etabliert. Am 9. November 1938 fand die Reichspogromnacht statt. Von den Nationalsozialisten als „spontaner Volkszorn” inszeniert, markierte sie den Übergang von der Diskriminierung der Juden und Jüdinnen zur systematischen Verfolgung und Ermordung, die in den Vernichtungslagern ihren grausamen Zielpunkt fand“, heißt es in einer Ankündigung. Schließlich bezieht die Aktion die Maueröffnung am 9. November 1989 mit ein.

Dresdner sollen Taschenlampen, Fahrradleuchten und Handys mitbringen, um die Stadt gemeinsam zu erleuchten. Die Idee zu der Performance geht auf den niederländisch-ungarischen Künstler Artúr van Balen und den Kolumbianer Tomas Espinosa sowie die Foundation Tools for Action zurück. (SZ/mes)

Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.