Sport
Merken

Beim Dresdner Nachtlauf ist der Löwe los

Das Rennen mit der besonderen Atmosphäre meldet den nächsten Rekord – und einen tierischen Gast.

Von Tino Meyer
 4 Min.
Teilen
Folgen
Lenny heißt das neue Maskottchen – ein Löwe wie im Dresdner Stadtwappen. Und der Name? Ein Wortspiel aus Laufszene Events und dem Kürzel NY. New York also, wo der größte Marathon stattfindet und jährlich eine Laufszene-Reise hinführt.
Lenny heißt das neue Maskottchen – ein Löwe wie im Dresdner Stadtwappen. Und der Name? Ein Wortspiel aus Laufszene Events und dem Kürzel NY. New York also, wo der größte Marathon stattfindet und jährlich eine Laufszene-Reise hinführt. © Laufszene/PR

Die Geschichte vom kleinen Löwen Lenny aus dem Dresdner Zoo ist zu schön. 52 Zentimeter groß ist er gewesen bei der Geburt, gerade mal anderthalb Kilogramm schwer – doch mittlerweile sozusagen aus dem Gröbsten raus. An diesem Freitag darf Lenny deshalb zum ersten Mal aus seinem Gehege und die Welt entdecken. Und er weiß auch schon genau, wohin es gehen soll: vor den Kulturpalast, dort, wo sich der Start- und Zielbereich des Dresdner Nachtlaufs befindet.

Denn Lenny, so geht die ausgedachte Geschichte weiter, liebt es, um die Wette zu rennen, mit Läufern abzuklatschen und Finisher zu begrüßen. In solchen emotionalen Momenten bekommen selbst Löwen eine Gänsehaut. Spät abends wird er dann selbstverständlich zurückkehren in den Zoo zu seinen Löwen-Eltern, wird ihnen erzählen vom gleißenden Scheinwerferlicht auf der Zielgeraden – und wird vermutlich gleich den nächsten Entdecker-Ausflug in Dresden klarmachen: am 28. August im Heinz-Steyer-Stadion. Dann ist also auch dort bei der Team-Staffel der Löwe los. Und im September geht es schließlich vor die Semperoper zum Frauenlauf.

Eine Spende für den Dresdner Zoo

Nun kann man bei lebensgroßen Maskottchen geteilter Meinung sein, vor allem Kinder sind aber ganz wild darauf. Das hat sich auch am Mittwochnachmittag wieder gezeigt, als die Laufszene Events GmbH vor dem Löwengehege im Dresdner Zoo ihren neuen Begleiter erstmals öffentlich präsentierte. Kaum hatte Lenny den Tierpfleger-Raum verlassen, wurde er umringt von Kindern. „Es ist ja nicht so, dass wir Zweifel an unserer Idee hatten. Lange genug haben wir darüber nachgedacht. Aber allerspätestens in dem Augenblick war klar, dass wir mit Lenny alles richtig gemacht haben“, sagt Laufszene-Geschäftsführer André Egger, der zudem einen 300-Euro-Scheck mitbrachte. „Wir sind dankbar für jede Unterstützung – und ganz besonders, wenn sie mit so einer schönen Aktion verknüpft ist“, sagt Kerstin Eckart vom Dresdner Zoo, der mit dem Geld neue Spielsachen für die Löwen anschaffen will.

„Lenny ist auch ein Symbol für unser Engagement über den Laufsport hinaus. Öffentliche Einrichtungen und Vereine in der Region zu unterstützen, ist uns seit jeher ein wichtiges Anliegen“, erklärt Egger und erzählt vom Läufer-Nachwuchs, den die Dresdner Laufsport-Agentur seit der Gründung vor zehn Jahren besonders fördert.

Dresden, so die Vision, soll an alte Lauf-Traditionen anknüpfen und irgendwann wieder internationale Topathleten hervorbringen. Mit Karl Bebendorf, der vor zwei Wochen in Berlin zum deutschen Meistertitel über 3.000 Meter Hindernis lief, gibt es sogar bereits erste Erfolge in der Spitze. Die Breite stimmt sowieso längst, wie die immer neuen Rekordzahlen bei den Freizeitläufen in der Stadt zeigen. Bestes Beispiel: die Rewe Team Challenge mit mittlerweile 25.000 Läufern, aber auch der Nachtlauf.

Vorbei an der Saloppe, wo der 5-km-Lauf gestartet wird, führt die Strecke bis zum Kulturpalast – und damit mitten in den Stadtfest-Trubel.  
Vorbei an der Saloppe, wo der 5-km-Lauf gestartet wird, führt die Strecke bis zum Kulturpalast – und damit mitten in den Stadtfest-Trubel.   © Thomas Kretschel

Als sportlicher Auftakt des Dresdner Stadtfests findet das Rennen mit dem speziellen atmosphärischen Ambiente von Sonnenuntergang, blauer Stunde und Fackeln am Streckenrand an diesem Freitag zum zehnten Mal statt. Die Teilnehmerzahlen haben sich seit der Premiere, die 2009 mit rund 1.500 Läufern auf Anhieb beachtlich gewesen ist, mehr als verdoppelt. Im Vorjahr haben 4.700 Läufer aus vielen Teilen Deutschlands sowie nicht unerheblich auch aus Tschechien und Polen für einen neuen Rekord gesorgt. Und diesmal? Läuft alles auf die nächste Bestmarke hinaus.

„Dresden läuft – das ist nicht nur ein Spruch, das stimmt wirklich“, sagt André Egger. Er rechnet mit rund 5.000 Teilnehmern, die am Freitagabend über 13,8 und fünf Kilometer an den Start gehen. Im nächsten Jahr soll es dann erstmals auch beim Nachtlauf ein Kinderrennen geben, so, wie es bei anderen Laufszene-Veranstaltungen schon jetzt dazugehört. Schließlich braucht auch Lenny genügend Auslauf.

Mehr Sport aus Dresden und der Region finden Sie hier.