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Dresden streitet sich mit Baufirmen

Neun Gerichtsverfahren sind anhängig, weil die Stadt mit Bau- und Planungsleistungen unzufrieden ist. Es geht um Schulen und Krankenhäuser.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Bei den Streitigkeiten mit Baufirmen und Planern geht es auch um das sanierte Haus N im Friedrichstädter Krankenhaus.
Bei den Streitigkeiten mit Baufirmen und Planern geht es auch um das sanierte Haus N im Friedrichstädter Krankenhaus. © René Meinig

Ob Schulen, Krankenhäuser oder Sporthallen: Die Stadtverwaltung ist mit zahlreichen Bauleistungen unzufrieden. Derzeit gebe es neun Gerichtsverfahren gegen Handwerksbetriebe oder Bauplaner, teilt das Rathaus auf Anfrage des Linken-Stadtrats Tilo Wirtz mit. In zwei weiteren Fällen würden ebenfalls Mängel verfolgt, ohne dass es ein Gerichtsverfahren gebe. Es geht jeweils um über 20.000 Euro.

Planungsfehler macht die Stadt zum Beispiel bei der Dachsanierung der Margon-Arena oder der Sanierung des Neuen Rathauses am Dr.-Külz-Ring geltend. Auch das Parkett im Kronensaal von Schloss Albrechtsberg ist aus Sicht der Stadt nicht in Ordnung. Bau- und Materialmangel wirft sie dem Unternehmen vor. 

Mängel bei der Bauüberwachung und der Ausführung hätte es beim Neubau des Gymnasiums Bürgerwiese gegeben. Konkreter wird die Verwaltung nicht. Die Schule geriet 2016 in die Schlagzeilen, als ein Wasserrohrbruch im Chemiekabinett Gebäudeteile monatelang nicht nutzbar machte. Der Neubau wurde für 26,5 Millionen Euro errichtet. Der Rohrbruch verursachte einen Millionenschaden.

Rechtliche Schritte sind ebenfalls gegen die Planer eingeleitet worden, die das Haus N im Friedrichstädter Krankenhaus sanierten. Es hätten sich zunehmend Probleme bei der Qualität der Planungsleistungen herausgestellt, auch vereinbarte Termine wären nicht eingehalten worden, heißt es in einer Vorlage für die Stadträte, die Sächsische.de vorliegt. Außerdem wirft die Verwaltung den Planern mangelhafte Kommunikationsbereitschaft vor. 

"Die erfolgreiche Beendigung des Projektes mit über zweijähriger Verzögerung war nur nach einem Austausch des Planungsbüros nebst aller Subplaner möglich." Eine Einigung sei im vergangenen Jahr nicht zustande gekommen, heißt es weiter.  Annähernd 24 Millionen Euro hat die Sanierung von Haus N gekostet, in dem auch ein modernes OP-Zentrum entstanden ist. Im Sommer 2018 war es wiedereröffnet worden. Damals wurden unter anderem die hohen Denkmalschutz-Auflagen für Fassade, Treppenhäuser, Fenster und Türen als Grund für die verspätete Fertigstellung genannt.

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