Dresden sucht Pflegeeltern

Dresden. Das Dresdner Jugendamt sucht derzeit nach Pflegeeltern, die zeitweise ein Kind bei sich aufnehmen wollen. Am Mittwoch, 3. Juni, findet im Festsaal des Neuen Rathauses, Dr.-Külz-Ring 19, ab 19 Uhr ein Informationsabend für Interessierte statt. Die Stadt bittet dabei alle Teilnehmer, "in gegenseitiger Rücksichtnahme eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und vor Ort ausreichend Abstand zueinander einzuhalten".
Das Jugendamt favorisiere den Aufenthalt von Pflegekindern in einer Familie vor einer Heimunterbringung und suche deshalb regelmäßig Pflegeeltern, derzeit für vier Kinder. "Angesprochen werden Menschen unterschiedlichen Alters, die sich vorstellen können, einem Kind oder einem Jugendlichen ein Zuhause auf Zeit zu geben", heißt es. Derzeit kümmern sich nach Auskunft der Stadt 308 Dresdner Pflegefamilien um insgesamt 363 Pflegekinder.
"Pflegefamilien sollten vor allem Liebe, Verständnis, Geduld und Zeit aufbringen, da Kinder einen großen Einschnitt in ihrem Leben erfahren, wenn sie auf unbestimmte Zeit nicht mehr bei ihren Eltern sein können", erklärt die Stadt. Die Gründe dafür seien vielfältig und reichten von Überforderung, Krankheit, Suchtproblemen bis hin zu Gewalt in der Familie. "Große Aufgeschlossenheit erfordert die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie des Pflegekindes. Denn diese soll im Leben der Pflegekinder nach Möglichkeit trotz aller Probleme weiter ihren Platz behalten, da in der Regel die Rückkehr der Kinder in ihre Familien angestrebt wird."
Wer sich nach dem Informationsabend entscheide, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen, werde danach im Zeitraum von rund zehn Wochen sorgfältig auf die neue Aufgabe vorbereitet. Die Pflegeelternseminare führen die Pflegeelternberatung der Diakonie – Stadtmission Dresden e. V. und der Dresdner Pflege- und Adoptivkinderverein "Wegen uns" e. V. durch. "Es werden Tipps für den Alltag, pädagogische Ratschläge, rechtliche Hinweise und Hilfestellungen beim Umgang mit den leiblichen Eltern vermittelt", heißt es. Bei zwei Hausbesuchen werde in diesem Zeitraum geprüft und besprochen, ob Familien oder Einzelpersonen für die Betreuung eines Pflegekindes geeignet seien, beispielsweise wirtschaftlich auf festen Beinen stehen und bereit sind, einem fremden Kind Zeit, Zuwendung und Zuneigung zu geben. (SZ)