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Dresden sucht Quereinsteiger für Kitas

Die Stadt braucht dringend weiteres Personal. Nun gibt es ein berufsbegleitendes Programm. Noch bis Freitag läuft die Bewerbungsfrist.

Von Juliane Richter
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© Jens Büttner/ZB/dpa (Symbolbild)

Obwohl Dresden bei Erziehern noch als attraktiver Arbeitsort gilt, suchen die Träger alljährlich immer verzweifelter nach neuem Personal. Schon lange drängt das städtische Amt für Kinderbetreuung beim Freistaat darauf, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Bislang ohne Erfolg.

Weil der Personalmangel auch dieses Jahr wieder deutlich spürbar ist und allein in den städtischen Kitas insgesamt 450 offene Stellen besetzt werden müssen (die SZ berichtete), wird das Amt selbst aktiv und führt eine berufsbegleitende Ausbildung ein. Innerhalb von vier Jahren werden die Teilnehmer zum staatlich anerkannten Erzieher ausgebildet – während sie bereits in einer Kita arbeiten. Allerdings zusätzlich zum normalen Personalschlüssel.

Die sonst übliche, reguläre Ausbildung dauert im Gegensatz dazu mindestens fünf Jahre, weil zunächst eine zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten gefordert wird, bevor die eigentliche dreijährige Erzieherausbildung beginnen kann.

Das neue Angebot bedenkt aber nicht allein die städtischen Kitas, sondern auch die freien Träger. Die Verwaltung übernimmt für diese genauso die Finanzierung. Rein rechnerisch könnten durch die Initiative jährlich bis zu einer Million Euro Mehrkosten entstehen. Die Verwaltung geht allerdings davon aus, an anderer Stelle des 290-Millionen-Euro großen Budgets sparen zu können.

45 dieser neuen Stellen konnten schon besetzt werden. Für 20 weitere mit Ausbildungsstart 1. August werden noch bis Freitag Bewerber gesucht. Sie sollten mindestens einen Realschulabschluss, einen Ausbildungsabschluss oder ein abgeschlossenes Studium sowie Grundkenntnisse der frühkindlichen Bildung haben. Während der vierjährigen Ausbildung werden die künftigen Erzieher mit 32 Stunden pro Woche in den Kitas und Horten eingesetzt, dabei aber zu einer geringeren Bezahlung. Nach SZ-Informationen verdienen die Quereinsteiger anfangs mit rund 2.600 Euro brutto (für Vollzeit) etwa 200 Euro weniger als die regulär ausgebildeten Kollegen bei ihrem Einstieg.

Einzelne Träger ermöglichen schon heute pädagogischen Mitarbeitern eine berufsbegleitende Ausbildung. Allein der städtische Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen unterstützt rund 70 Mitarbeiter. „Für Dresdens Kita-Landschaft ist die Fachkräfteoffensive in der geplanten Größenordnung jedoch ein Novum“, sagt Amtsleiterin Sabine Bibas. Aber man wolle „offensiv alle Möglichkeiten nutzen, um gemeinsam zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen“, sagt Bibas weiter. Zusätzliche Infos zu den Stellen gibt es im Internet.

Hier kann man sich bewerben