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Tanzen gegen den Coronafrust mit DJ !mauf

Dresdens beliebtester Indie-DJ legt am Samstag live auf Sächsische.de auf. Im Interview erklärt er, wie man die Scheu vor dem Alleine-Tanzen überwindet.

Von Dominique Bielmeier
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Markus Harrasser alias DJ !mauf ist einer von Dresdens gefragtesten DJs. Am Samstag legt er im Newsroom der Sächsischen Zeitung auf, die Party wird live auf Sächsische.de übertragen.
Markus Harrasser alias DJ !mauf ist einer von Dresdens gefragtesten DJs. Am Samstag legt er im Newsroom der Sächsischen Zeitung auf, die Party wird live auf Sächsische.de übertragen. © Susann Klauck

Dresden. Es ist eine Premiere: Am Samstagabend können Sie auf Sächsische.de nicht nur Nachrichten lesen, sondern trotz Corona-Krise mal wieder ausgelassen feiern und tanzen - zur Musik des bekannten Dresdner DJs Markus Harrasser, alias DJ !mauf. Und das garantiert virenfrei.

Hier geht es zum Livestream

Denn ab 20 Uhr legt dieser unter dem Motto "Dance with nobody" im leeren Newsroom der Sächsischen Zeitung zwei Stunden lang auf - gegen den Coronafrust während der Kontaktsperre und für die Zukunft der Dresdner Clubs, denn mit der Party unterstützen wir den Verein Klubnetz Dresden. Seine kleine Gage will DJ !mauf nämlich spenden und vielleicht auch andere animieren, etwas für den Verein zu geben. 

Im Interview erzählt er vorab, wie es ist, ohne Publikum aufzulegen, und wie man als Zuschauer an den Partyabend zu Hause herangehen sollte. 

Wo legst Du normalerweise auf?

Regelmäßig in unterschiedlichen Neustädter Clubs, in der Groovestation, im Wettbüro, ab und an in der Scheune, vor allem aber auch im Club Paula im Industriegelände. Zweimal im Jahr findet eine große Party im Beatpol statt. Ich habe das Glück, dass ich mittlerweile in so vielen unterschiedlichen Clubs auflegen kann. Diese Abwechslung ist für mich ganz cool und auch für die Leute, die zu meinen Partys kommen. 

Bei diesen Partys legst du hauptsächlich Indie-Musik auf.

Genau, ich mache Rock- und Indiemusik, für Samstag werde ich die Musik aber ein bisschen breiter streuen, damit für alle etwas dabei ist, das heißt, auch ein paar ältere Sachen von den Stones oder Beatles. Ansonsten gibt es hauptsächlich Gitarrenmusik, auch ein bisschen was Deutsches, also Beatsteaks oder Kraftklub und Olli Schulz.

Mit echtem Namen heißt du Markus Harrasser. Woher kommt eigentlich der Name DJ !mauf? 

Oh... [lacht] Das kommt von einem Schauspieler. Damals, als ich angefangen habe aufzulegen, musste ich schnell einen Namen finden. Da hatte ich gerade einen Lieblingsfilm über ein paar Kids, die auf Schatzsuche gehen und von denen hieß einer Mauf. Ich habe einfach den Namen übernommen, ohne großartig zu überlegen, was das für eine Aussage hat. Dann haben Freunde angefangen, mich so zu nennen, das war für mich seltsam, weil ich gar nicht so einen Bezug hatte zu diesem Namen. Jetzt nennen die Leute mich Markus, aber auch Mauf - daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. [lacht]

Es ist nicht das erste Mal, dass du seit der Corona-Krise ein Konzert im Internet streamst. Wie ist es, aufzulegen, wenn niemand vor einem tanzt?

Das ist tatsächlich sehr seltsam. Ich habe bisher einmal aufgelegt für das Klubnetz Dresden, die Spenden für die Dresdner Clubs sammeln. Die ersten paar Lieder war es sehr eigenartig, auch weil die Musik leiser war als sonst in Clubs. Da habe ich mich ein bisschen allein gefühlt, aber nach ein paar Liedern war ich schon in meinem Element und das hat dann Spaß gemacht. Ich stehe ja hinter den ganzen Songs und Bands, die ich auflege. Da bin ich dann auch lockerer geworden. Ich denke mal, das ist am Samstag auch so, dass es anfangs etwas ungewohnt ist. 

Was erwartest du von den Zuschauern, die du ja nicht sehen kannst?

Dass sie im besten Fall auch mittanzen, vielleicht neue Bands entdecken oder alte wiederentdecken und auch ein bisschen für die Bands brennen oder sich einfach nur mit Musik beschäftigen, die mir auch gefällt. Vielleicht werden sie auch aufmerksam auf die Situation der Leute in den Clubs, die ja gerade nicht arbeiten können, und spenden für sie ein bisschen was. 

Bekommst du denn Feedback von den Leuten, also weißt du, wie viele dir zuschauen oder kann man dir schreiben, während du auflegst?

Man kann den Livestream über Facebook kommentieren. Ich werde, wenn ich Zeit habe, auch etwas dazu schreiben. Ich lege ja Vinyl auf, also Schallplatten, was recht aufwendig ist. Aber ich werde bestimmt immer mal kurz Zeit haben, das zu lesen, was Leute schreiben. Sie können auch fleißig bei Instagram posten, wie sie tanzen, wir nutzen den Hashtag #sachsentanztalleindaheim. Da können die Leute auch im Nachhinein noch Sachen posten oder ein Feedback geben, wie es war und ob sie das noch mal machen möchten. 

Hast du Tipps, wie man sich so einen Partyabend auch zu Hause authentisch gestalten kann?

Einfach locker an die Sache herangehen. Es schaut keiner zu, da kann man wild rumtanzen, das interessiert dann auch keinen. Es geht einfach nur darum, das ganze Drumherum mal zu vergessen - und wenn es nur für zwei Stunden ist. Und tatsächlich mal locker zu tanzen. 

Es braucht also keine Diskokugel oder Seifenblasen und eine Leinwand dafür? 

Wer das hat, der kann das gerne nutzen und vielleicht auch eine dunklere Atmosphäre schaffen, bei hellem Licht tanzt es sich nicht so einfach. Wer irgendwelche Beleuchtungssachen oder Konfetti zu Hause hat, kann natürlich auch das einsetzen. Der muss dann aber auch selbst aufräumen, das macht dann nicht die Putzkraft im Club. 

Die Party mit DJ !mauf wird am Samstag, 4. April, ab 20 Uhr live auf Sächsische.de gestreamt. Wer online mitfeiern und Partyszenen aus dem Zuhause posten will, nutzt den Hashtag #sachsentanztalleindaheim. Mit der Party unterstützen wir den Verein Klubnetz Dresden.

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