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Das Warten der Titans auf den Neustart

Noch nie mussten die Dresdner Basketballer so lange aussetzen. Nun steht der Kader für die neue Saison, aber: Wann geht’s los?

Von Alexander Hiller & Oscar Jandura
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Eine Frage treibt Trainer Fabian Strauß von den Dresden Titans um: Wann kann wieder um Punkte gespielt werden.
Eine Frage treibt Trainer Fabian Strauß von den Dresden Titans um: Wann kann wieder um Punkte gespielt werden. © Matthias Rietschel

Dresden. Fest steht bereits jetzt: Eine so lange Pause hat es noch nie gegeben. Und es ist weiter offen, wie lange die Auszeit tatsächlich dauert für die Drittliga-Basketballer der Dresden Titans. Deren neue Saison in der 2. Bundesliga Pro B soll am 16. Oktober beginnen. Ihre letzte Partie vor der Corona-Krise absolvierten sie am 7. März. Die Aufstiegsrunde, für die sie qualifiziert waren, wurde dann nicht mehr ausgetragen.

Sollte jetzt der Re-Start wie geplant vollzogen werden können, wäre die Spielpause 223 Tage lang gewesen – 31 Wochen. Es war also genügend Zeit, um die personellen Entscheidungen unaufgeregt zu treffen. Und das ist den Titans gelungen. Fabian Strauß, der in der abgebrochenen Saison als Notlösung für den aus privaten Gründen abgewanderten Christian Steinberg eingesprungen war, ist aufgrund der souveränen Führung des Teams zum Cheftrainer befördert worden.

Strauß hat mit Geschäftsführer Rico Gottwald einen leistungsstarken Kader zusammengestellt. 13 Spieler stehen unter Vertrag, darunter vier Neuzugänge. Zuletzt verpflichteten die Dresdner ihren einzigen ausländischen Profi: Der 22-jährige Ingvi Thor Gudmundsson ist der erste Isländer in der Vereinsgeschichte. Der Spielmacher fiel in der ersten Liga seines Heimatlandes mit durchschnittlich 14 Punkten auf. „Er hat in den vergangenen Jahren auf hohem und internationalem Level gezeigt, dass er Leistungsträger sein kann und sich stetig weiterentwickelt“, sagte Strauß zum letzten Neuzugang.

Seit Juli wieder im Training

Für den erst 27 Jahre jungen Trainer waren die vergangenen Wochen ohnehin eine große Herausforderung, aber offenbar hat er diese gut gemeistert. „Die Jungs waren nach dieser Pause wie kleine Kinder“, erzählt er lachend. Seit Juli steht die Mannschaft wieder im gemeinsamen Training. „Bis dahin hatten sie den Auftrag, sich selbst fit zu halten. Ob sie das durch Krafttraining, Lauftraining oder andere Sportarten schaffen, haben wir ihnen freigestellt. 

Aber es ist natürlich etwas anderes, wenn man plötzlich wieder Basketball spielt“, betont der Titans-Trainer. In die Phase der Testspiele will der Drittligist im September einsteigen – wann und gegen wen, ist derzeit allerdings unklar. Wie so vieles in den Hallen-Mannschaftssportarten. „Es ergibt aus unserer Sicht keinen Sinn, früher zu starten“, sagt Strauß zu den noch nicht vereinbarten Freundschaftsvergleichen.

Viel höhere Belastung

Allerdings schwant ihm, dass er seine Mannschaft mit außergewöhnlichen Methoden durch eine außergewöhnliche Saison führen muss. „Stand jetzt haben wir inklusive der Tests im September bis Mitte März jedes Wochenende ein Spiel. Die Belastung wird viel höher als zuvor sein. Man hat jetzt keine freien Wochenenden mehr. Die braucht man aber zur Regeneration und Ablenkung“, sagt Strauß – und er weiß um die Folgen: „Es schlägt auf die mentale Fitness, wenn man vierunddreißig Wochen durcharbeitet. Körperliche und mentale Fitness werden extrem gefordert sein.“ Strauß muss die Balance dafür finden.

Die nötigen Hygiene- und Sicherheitskonzepte für die Heimspiele in der Margon-Arena werden gerade überarbeitet, angesichts der neuen Empfehlungen der Landesregierung und der Runde der Ministerpräsidenten. „Mit allen wichtigen Partnern an einem Tisch sind wir guter Dinge, zeitnah ein Konzept vorlegen zu können, welches den Spielbetrieb mit mindestens 1.000 Zuschauern zulässt“, sagte Titans-Geschäftsführer Rico Gottwald.