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Dresden untersagt weitere Veranstaltungen

Die Stadt unterzieht derzeit alle Aktionen mit mehr als 100 Teilnehmern einer Risikobewertung. Offenbar erhalten aber nicht alle rechtzeitig Bescheid.

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Bis in die Nacht zum Sonnabend sind in der Stadtverwaltung Risikoeinschätzungen geplanter Veranstaltungen vorgenommen worden.
Bis in die Nacht zum Sonnabend sind in der Stadtverwaltung Risikoeinschätzungen geplanter Veranstaltungen vorgenommen worden. © Archiv/Sven Ellger

Dresden. Seit Freitag müssen alle Veranstaltungen bei der Stadtverwaltung gemeldet werden, bei denen zwischen 100 und 1.000 Besucher erwartet werden - und das drei Tage vor Beginn. Inzwischen sind rund 200 Veranstaltungen angezeigt worden, teilte Rathaussprecher Kai Schulz am Sonnabend mit.

Nach einer Risikoeinschätzung durch Experten hätte der Großteil untersagt werden müssen, "da die Gefahr bestanden hätte, dass sich das Coronavirus leicht unter den Teilnehmern hätte verbreiten können", so Schulz. Vor allem im Bereich der darstellenden Kunst, aber auch bei Tanzveranstaltungen mit engen Kontakten und ohne natürliche Belüftung hätten Verbote ausgesprochen werden müssen. 

Am Freitagabend hatten sich zum Beispiel die Veranstalter der Humorzone, die Dresdner Humorfestspiele, gemeldet und alle Vorstellungen am Wochenende abgesagt.

"Keiner der Veranstalter hat sich uneinsichtig gezeigt, sondern es gab viel Verständnis." Die Stadt hoffe, dass diese kooperative Einstellung in den kommenden Tagen fortsetze.

Discotheken üben Kritik an Stadtverwaltung

Das Gesundheitsamt bemühe sich, alle Veranstalter noch vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail oder Telefon zu informieren. In jedem Fall ergehe ein Bescheid per Post, damit die Organisatoren einen Nachweis über die Entscheidung der Behörde haben.

Zuvor hatten Discotheken kritisiert, sie hätten trotz Anzeige ihrer Veranstaltungen keine Rückmeldung erhalten. Man schließe deshalb aus freien Stücken, hieß es vom Danceclub Blue an der Dresdner Wallstraße. "Denn die Anträge, welche wir bereits Donnerstag schnellstmöglich gestellt hatten, sind seitens der Stadt unbeantwortet geblieben. Eine Absage, sowie Auflagen für eine Zusage hätten wir ohne Wenn und Aber akzeptiert. Uns aber diese Entscheidung selbst treffen zu lassen, finden wir sehr verantwortungslos."

Die Stadt teilte mit, bis in die Nacht zum Sonnabend hinein wären die Risikoeinschätzungen vorgenommen worden. Die Bewertung weiterer Veranstaltungen werde am Wochenende fortgesetzt. (SZ/sr)

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