Wie unterscheidet sich das Verhalten von Orang-Utans in Zoos von denen ihrer Artgenossen in freier Wildbahn? Diese Frage wurde in den vergangenen Tagen im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie im Dresdner Zoo untersucht.
Die Wissenschaftlerin Caroline Schuppli und die Studentin Shubhang Kansal vom Institut für Entwicklungspsychologie der Universität Leipzig wollen dadurch mehr über das Verhalten und die Entwicklung der Menschenaffen erfahren.
Konkret wurden Toni und die anderen Orang-Utans im Dresdner Affenhaus vor besondere Herausforderungen gestellt: Sie erhielten einen Baumstamm mit einem Loch, das mit Honig gefüllt war. Um an den Honig zu gelangen, mussten sie Äste als Werkzeug aus ihrem Gehege nutzen. Dabei gab es drei Schwierigkeitsgrade.
Während des ersten Levels war das Loch mit Honig frei zugänglich, im zweiten Schritt war das Loch mit einer Klappe verschlossen und beim höchsten Schwierigkeitsgrad wurde ein Holzblock davorgeschoben.
Caroline Schuppli beobachtet seit zehn Jahren Orang-Utans auf Sumatra und Borneo, und gibt den dortigen Affen die gleichen Aufgaben. Um die Ergebnisse aus Dresden mit denen aus anderen Zoos und dem Freiland zu vergleichen, wurden die Versuche gefilmt. Ergebnisse der Studien wurden bislang noch nicht veröffentlicht.
"Zootiere sind dank des einfachen Zugangs und der kontrollierten Bedingungen beliebte Studienobjekte", sagt Zoo-Sprecherin Katrin Kretschmer. Neben Erholung, Bildung und Naturschutz sei die Forschung eine der wichtigsten Aufgaben moderner, wissenschaftlich geleiteter Zoos.
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