Dem geneigten Fan der Volleyballerinnen des Dresdner SC muss angesichts des Saisonstarts der Bundesliga ein bisschen mulmig werden. Das Team von Trainer Alexander Waibl leistete sich nach der etwas überraschenden Auftaktniederlage daheim gegen Potsdam (1:3) beim Titelverteidiger MTV Stuttgart gleich die nächste Pleite. Der deutsche Meister setzte sich 2 022 Zuschauern gegen den Dresdner SC mit 3:0 (25:23, 25:22, 25:14) durch. Das Waibl-Team ist damit Tabellenvorletzter. Das ist nach dem zweiten Spieltag zweifellos eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme, ungewohnt aber allemal.

„Wir haben ein bisschen wenig Druck auf die Stuttgarter Annahme gemacht“, sagt Alexander Waibl. Seine Mannschaft agierte in den entscheidenden Phasen zu unpräzise. „Wir haben uns etwas schwerer getan, aus schwierigen Situationen zu punkten“, betonte der 51-Jährige. Vor allem im ersten Durchgang verschenkten die Gäste einen besseren Ausgang, als sie eine 15:10-Führung aus der Hand gaben.

Dass der weitestgehend neuformierte DSC nach einer sehr kurzen Vorbereitung mit dem kompletten Kader noch in der Findungsphase steckt, wäre als Erklärung zu kurz gedacht. In Stuttgart stehen nur noch vier Spielerinnen aus der Meistersaison im Kader. Allerdings gingen die Dresdner auf einer wichtigen Position geschwächt in die Partie. Zuspielerin und Kapitän Mareen von Römer konnte in der Woche wegen eines Infekts kaum trainieren. „Ich sehe, welche Spielerin unter welchen Umständen ins Spiel geht“, erklärte Waibl. „Die Niederlage tut weh, ist für uns aber kein Beinbruch, wir werden in dieser Saison schon noch ein anderes Gesicht zeigen“, meint er. Am 23. Oktober gastiert Aachen in der Margon-Arena – und ist noch ungeschlagen. (ald)