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Dresden bleibt weiter trocken

Der vergangene Monat war besonders extrem. Was die Dresdner Regenmesser erfassten.

Von Peter Hilbert
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Ausgetrocknet ist das Neustädter Elbufer. Wegen der langen Trockenheit steht der Elbpegel meistens sehr niedrig.
Ausgetrocknet ist das Neustädter Elbufer. Wegen der langen Trockenheit steht der Elbpegel meistens sehr niedrig. © Sven Ellger

Seit 1996 zeichnet die Stadtentwässerung an 19 Stationen flächendeckend die Niederschläge in Dresden auf. Seitdem war die lange Trockenperiode von Mai bis November 2018 die längste zusammenhängende. Nach einem nassen ersten Quartal setzte sich die Entwicklung 2019 fort. Am extremsten war es im Dezember. 

"Die Messwerte zeigen, dass die mittlere Niederschlagssumme aller Regenschreiber nur 35 Prozent des langjährigen Wertes des Deutschen Wetterdienstes entspricht", erklärt Udo Zimmermann. Er ist bei der Stadtentwässerung für die Auswertung der Dresdner Messstationen zuständig und hat die Niederschlagsmengen genau im Blick. Bereits der November war mit 44 Prozent des langjährigen Durchschnitts sehr trocken gewesen.

Die Stadtentwässerung erfasst die genauen Regendaten, da sie für die elektronische Steuerung und den Ausbau des Kanalnetzes eine große Rolle spielen. 

Bis auf wenige Monate war das vergangene Jahr sehr trocken. besonders wenig Regen fiel im Dezember.
Bis auf wenige Monate war das vergangene Jahr sehr trocken. besonders wenig Regen fiel im Dezember. © SZ Grafik

Im ersten Quartal 2019 war genügend Regen gefallen. Der April blieb dann mit 29 Litern Regen je Quadratmeter zu trocken, was offiziell in Millimetern angegeben wird (siehe Grafik). Das waren 62 Prozent des langjährigen durchschnittlichen Aprilwertes des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Danach blieb es meistens zu trocken. Nur der Mai mit knapp 59 Litern und der Oktober mit rund 44 Litern lagen im Durchschnitt. 

Zwar war im Dezember mit knapp 20 Litern am wenigsten Regen im gesamten Jahr gefallen. Die damit erreichten 35 Prozent des DWD-Durchschnitts wurden im November 2018 jedoch deutlich unterboten. Damals wurden im Dresdner Regen-Messsystem nur acht Liter erfasst, was 15 Prozent des langjährigen Schnitts entspricht.

Die Werte der Dresdner Messstationen sind meistens sehr unterschiedlich. Nahen dunkle Wolken, regnet es meistens nicht im gesamten Stadtgebiet gleichmäßig. Im Dezember  wurde in Klotzsche mit knapp 27 Litern am meisten Regen gemessen, gefolgt von Schönfeld (26,2) und Obergorbitz (25,8). Am trockensten blieb es im vergangenen Monat hingegen in Cossebaude mit 14 Litern sowie am Hauptbahnhof (15) und in Tolkewitz (17).

Im Vordergrund ist die Messstation zu sehen, die im Klärwerk Kaditz den Niederschlag misst. Ein Netz mit 19 sogenannten Regenschreibern hat die Stadtentwässerung Dresden. 
Im Vordergrund ist die Messstation zu sehen, die im Klärwerk Kaditz den Niederschlag misst. Ein Netz mit 19 sogenannten Regenschreibern hat die Stadtentwässerung Dresden.  © Stadtentwässerung Dresden

Extreme Regenfälle gab es im vergangenen Jahr kaum. Allerdings hatte es am 10. Juni im Dresdner Osten kräftig geschüttet. Binnen weniger Stunden kamen in Hosterwitz 31 und in Schönfeld 27 Liter vom Himmel. Das entspricht einem Regen, der statistisch gesehen nur alle 20 Jahre fällt. "Es gab im vergangenen Jahr aber keine großen Überschwemmungen mit Schäden am Kanalnetz", erklärt Zimmermann. Die trockene Phase setzt sich auch in diesem Monat fort. Im Januar gab es bisher keine stärkeren Regenfälle.

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