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Bi, Trans, Gender – was? Die wichtigsten queeren Begriffe erklärt

Um den CSD rankt sich eine fast eigene Begriffswelt, denn zu Vielfalt gehören auch vielfältige Beschreibungen. Um den Überblick nicht zu verlieren, sind hier die wichtigsten Begriffe erklärt.

Von Maximilian Helm
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Sächsische.de erklärt die wichtigsten Begriffe in der LGBTQ-Community.
Sächsische.de erklärt die wichtigsten Begriffe in der LGBTQ-Community. © Eric Weser

Christopher Street: Die Christopher Street ist eine Straße im Stadtteil Greenwich Village in New York City. Sie wurde zu einem Symbol für die LGBTQ-Bewegung, weil dort der historische Stonewall-Aufstand stattfand. Im Juni 1969 widersetzten sich queere Menschen dort zum ersten Mal systematischer Polizeigewalt und Diskriminierung. Dieser Aufstand war der Beginn des modernen LGBTQ-Aktivismus

Cisgender: Wenn du dich mit dem Geschlecht identifizierst, das dir bei der Geburt zugewiesen wurde, bist du cis oder cisgender.

Feminismus: Ist für alle da, vielen Dank.

Flinta: Eine Abkürzung, die für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre und transgeschlechtliche Personen steht. Oft eine Beschreibung für Schutzräume, um offen sprechen zu können – ohne Männer.

Gender und Sex: Die Engländer haben es gut – sie haben direkt zwei Worte für Geschlecht. Sex für das biologische, Gender für das öffentlich gelebte Geschlecht. Das bedeutet auch, dass beide nicht übereinstimmen müssen – vor allem für das gelebte Geschlecht wird von deutlich mehr Variationen ausgegangen als nur zwei.

Gendern: Was der Motorschaden bei 170 km/h auf der Autobahn ist, ist das Thema „Gendern“ für die Familienfeier.

Heteronormativität: Das Konzept, dass Heterosexualität die Norm ist und alle anderen Variationen "abweichend" sind. Solche Äußerungen werden häufig als Abwertung verstanden.

Intersexualität: Intersexuellen Menschen haben körperliche Merkmale, die sich nicht eindeutig als (nur) weiblich oder (nur) männlich einordnen lassen.

LGBTQIA+: Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersexual, Asexual - viele Anfangsbuchstaben und es kommen in Zukunft bestimmt noch mehr dazu. Es reicht, wenn du LGBTQ sagst. Und bitte füge keine zufälligen Buchstaben hinten dran, um einen Witz draus zu machen. Das ist peinlich.

Non-Binary/Nicht-binär: Menschen mit der Geschlechtsidentität jenseits von „männlich“ und „weiblich“.

Queer: Früher ein abwertender Begriff, wurde „queer“ als positive Eigenbezeichnung zurückerobert. Eine genaue Definition gibt es nicht. Grundsätzlich sind Menschen gemeint, die nicht der heterosexuellen oder Geschlechtsnorm entsprechen und das nach außen verkörpern.

Pride: Sexuelle Identität abseits der Norm wurde lange (zum Teil auch strafrechtlich) verfolgt. Pride ist der selbstbewusste und selbstachtende Umgang damit. Die Regenbogenflagge ist das zentrale Symbol. Inzwischen steht sie nicht mehr nur für Sexualität und Geschlecht, sondern auch für Antirassismus, Inklusion und eine offene Gesellschaft.

Pronomen: Auf die richtige Ansprache zu achten ist ein Akt des Respekts. Sprich Transpersonen mit ihrem realen Geschlecht an und Interpersonen mit dem gewählten Geschlecht. Bei nicht-binären Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen, wollen viele mit „they, them“ angesprochen werden. Was immer funktioniert: Der Vorname. Was hingegen gar nicht geht: „es“.

Transgender: Der Begriff „Transsexualität“ ist veraltet. Denn Sexualität bezieht sich auf die sexuelle Orientierung, zum Beispiel bei Homo- oder Bisexualität. Darum geht es aber bei Transpersonen nicht. Deswegen muss hier das englische Wort Gender für das öffentlich gelebte Geschlecht herhalten. Transgender sind Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt.