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Retter sollen schneller in Dresdner Osten

Die sogenannten Hilfsfristen werden dort nicht immer eingehalten. Die Stadt baut, um das zu ändern.

Von Christoph Springer
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An der Zamenhofstraße in Leuben entsteht eine neue Rettungswache für den Dresdner Osten.
An der Zamenhofstraße in Leuben entsteht eine neue Rettungswache für den Dresdner Osten. © Marion Doering

Dresden. In 16 Prozent aller Fälle kommt der Rettungsdienst in Laubegast, Leuben und Niedersedlitz später, als er vor Ort sein sollte. Das heißt, er kommt später, als zwölf Minuten nach der Alarmierung. Als einen Grund dafür hat die Stadt die Anfahrtswege der Retter ausgemacht. Deshalb bekommt der Dresdner Osten eine neue Rettungswache. Sie entsteht an der Zamenhofstraße. Seit September 2020 wird dort gebaut. 5,5 Millionen Euro kostet das Gebäude samt allen Einrichtungen. Dazu gehören auch Büros, ein Aufenthaltsraum, Sanitär- und Ruheräume für das Personal im 24-Stunden-Dienst und ein Raum für die Praxisausbildung.

Der neue, zweistöckige Zweckbau ist längst nicht mehr zu übersehen. Jetzt war Zeit für das Richtfest. Im Erdgeschoss entstehen Stellplätze für vier Rettungswagen, ein Teil der Fassade soll begrünt werden, ebenfalls das Dach. In das Projekt fließen auch die Erfahrungen aus dem Bau ähnlicher Rettungswachen ein, teilt die Stadt mit. Zum Beispiel werde die Fassade wartungsfrei sein und aus Klinkern bestehen. Außerdem plant die Stadt die Montage von Technik, die laut dem Rathaus auch klimafreundlich ist. So bekommt die Rettungswache eine Lüftungsanlage, bei der Wärme zurückgewonnen werden kann, außerdem wird eine Fotovoltaikanlage montiert.

Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) geht davon aus, dass das Einsatzaufkommen der Retter im Dresdner Osten weiter steigen wird. Diese Annahme belegen die Jahresstatistiken des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz. "Außerdem spielt die demografische Entwicklung innerhalb der Stadt Dresden eine nicht zu unterschätzende Rolle", sagt Sittel.

Im Klartext: Die Menschen werden älter und brauchen deshalb häufiger Hilfe. Die Pandemiesituation verschärfe diese Situation, denn viele vor allem ältere Menschen seien allein und hätten kaum eine andere Möglichkeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nicht selten werde dann der Rettungsdienst alarmiert. Sittel weiter: "Gerade auch in Pandemiezeiten muss die Versorgung von Menschen in Notlagen jederzeit gewährleistet sein. Massenanfälle von Verletzten, Brände, Unfälle und Notfälle achten nicht auf Uhrzeit, Pandemie oder Alter der Patienten."

Die Landeshauptstadt Dresden als Träger des Rettungsdienstes ist verantwortlich für die Errichtung und Unterhaltung der Rettungswachen im Stadtgebiet. In Abhängigkeit der Hilfsfrist und unter Beachtung der sogenannten Rettungsdienstplanverordnung werden Rettungswachen errichtet und betrieben. In der Stadt gibt es fünf kombinierte Feuer- und Rettungswachen sowie elf weitere reine Rettungswachen. Mehrere Hilfsdienste wie die Johanniter, die Malteser und das DRK arbeiten beim Rettungsdienst in Dresden mit privaten Rettungsunternehmen und der Berufsfeuerwehr zusammen.