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Dresdner Ferdinandplatz: So geht es weiter

Trotz anhaltender Kritik werden beim neuen Verwaltungszentrum Nägel mit Köpfen gemacht. Nun ist ein entscheidender Schritt getan.

Von Andreas Weller
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So soll der Neubau am Ferdinandplatz aussehen.
So soll der Neubau am Ferdinandplatz aussehen. © Stadtverwaltung Dresden

Dresden. Die Stadt baut sich einen neuen Verwaltungsbau im Stadtzentrum. Am Ferdinandplatz soll bis 2025 das neue Verwaltungszentrum für 116 Millionen Euro netto entstehen.

Weil der Stadt das Geld fehlt, baut es die städtische Gesellschaft Kommunale Immobilen Dresden (KID), finanziert per Kredit. Die Stadt wird Mieter.

Am Mittwoch wurde der Projektvertrag für den Neubau von den KID-Chefs Axel Walther und Florian Brandenburg sowie den Chefs der Baufirmen, Gert Kallabis (Ed. Züblin) und Jörg Muschol (Dreßler Bau), unterschrieben. Damit ist die Vergabe nun offiziell abgeschlossen, der Vertrag steht.

Hilbert: Digitale Dienstleistungen spielen immer größere Rolle

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) äußert sich aus diesem Anlass zum Projekt. „Die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, ändert sich – nicht nur durch Corona. Neue Arbeitszeitmodelle und die umfassende Digitalisierung beeinflussen die Personalentwicklung und die Arbeitsplatzgestaltung, und lassen sich nicht mehr mit konventionellen Entwurfsansätzen lösen", so der OB.

"Gleichzeitig verändert sich die Art und Weise der Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern. Während der persönliche Kontakt auf Augenhöhe weiterhin wichtig bleibt, spielt der Bedarf nach digitalen Zugängen zu Dienstleistungen eine immer größere Rolle. Darauf reagieren wir mit dem Bau des Neuen Verwaltungszentrums, das sowohl den persönlichen als auch den digitalen Austausch innerhalb der Verwaltung und mit den Menschen in Dresden fördern soll. Ich freue mich, dass wir mit der Arbeitsgemeinschaft erfahrene Partner gefunden haben, die uns bei diesem Prozess unterstützen.“

Die Firmen sollen 2025 den Bau schlüsselfertig übergeben. Durch das Konstrukt der sogenannten Totalübernehmerleistung sind die Firmen für den Bau inklusive der vollständigen Planung verantwortlich.

„Mit dem Neuen Verwaltungszentrum schaffen wir an zentraler Stelle einen Ort der Öffentlichkeit, der Beratung und der Begegnung", so Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD). Geplant sind sogenannte modernen Arbeitswelten für rund 1.350 Beschäftigte der Stadt, ein öffentliches Konferenz- und Veranstaltungszentrum, ein Bürgerbistro mit Abendbetrieb, das Bürgerforum, Fundbüro, Stadtmodell, rund 400 Fahrrad- und rund 160 PKW-Stellplätze, Car-Sharing-Plätze und E-Ladesäulen. "Das Haus symbolisiert damit eine Schnittstelle für Bürger und Verwaltung in neuer Qualität“, sagt Lames.

Arbeiten sollen im Winter starten

Die Kosten für das Projekt sind mit 141 Millionen Euro geplant, 116 Millionen Euro davon für den Neubau mit 33.447 Quadratmetern Brutto-Grundfläche. Die weiteren Kosten fallen für Außenanlagen, Grundstücksankauf, die seit März 2020 laufenden Tiefbauarbeiten, die archäologischen Ausgrabungen, die Entsorgung von Altlasten aus dem Boden und Tiefbau-Maßnahmen der Sachsen-Energie an.

Insbesondere an den Kosten gibt es Kritik. Das Projekt sei viel zu teuer und die Kosten drohen weiter aus dem Ruder zu laufen. Allerdings hat eine Mehrheit im Stadtrat sich dafür entschieden. Es gab mehrere Versuche, den Bau noch zu stoppen, die scheiterten.

Bis Ende Juni 2021 sitzt das Planungsteam der Arbeitsgemeinschaft an der Entwurfsplanung. Ab Juli geht es dann an die Genehmigungsplanung. Am 1. November 2021 sollen die vollständigen Bauantragsunterlagen eingereicht werden.

Wird alles so genehmigt, werden Mitte Februar 2022 die Bodenplatten aus Beton gegossen.

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