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Nach Auszeit: Unverpackt-Laden in Dresden-Pieschen öffnet wieder

Der Inhaber vom Unverpackt-Laden "Quäntchen" in Pieschen hat im Dezember 2022 seinen Laden für eine Auszeit mit ungewissem Ausgang geschlossen. Nun will der Dresdner weitermachen.

Von Juliane Just
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Sven Wruck und Kathrin Winkler haben im Jahr 2019 den verpackungsfreien Laden "Quäntchen" auf der Oschatzer Straße eröffnet. Im Dezember 2022 nahm sich der Inhaber eine Auszeit, um über die Zukunft des Ladens nachzudenken.
Sven Wruck und Kathrin Winkler haben im Jahr 2019 den verpackungsfreien Laden "Quäntchen" auf der Oschatzer Straße eröffnet. Im Dezember 2022 nahm sich der Inhaber eine Auszeit, um über die Zukunft des Ladens nachzudenken. © Archiv: Sven Ellger

Dresden. "Unser Weg ist noch nicht zu Ende", schreibt Sven Wruck auf seiner Homepage. Der Betreiber des Unverpacktladens "Quäntchen" in Pieschen schloss Mitte Dezember seinen Laden, um über dessen Zukunft nachzudenken. Nun gibt es gute Neuigkeiten.

"Ab 31. Januar werde ich das Quäntchen mit neuen Öffnungszeiten wieder für euch öffnen", heißt es auf der Website weiter. Nach sechs Wochen öffnet der Unverpacktladen damit wieder für seine Kunden - mit verkürzten Öffnungszeiten. Offen ist dann dienstags von 14 bis 18 Uhr, mittwochs bis freitags von 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.

Im Dezember beschrieb Sven Wruck, der seinen Laden 2019 auf der Oschatzer Straße eröffnete, wie sehr ihm die Situation zusetzte. "In den letzten vier Jahren habe ich alles gegeben, was ich konnte, am Ende auch zu viel." Er schrieb, er müsse die Gedanken sortieren und Entscheidungen treffen. Um welche Probleme es sich konkret handelte, ließ er offen. Auf eine Anfrage von Sächsische.de konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, ob und wie es mit dem "Quäntchen" weitergehe.

Unverpackt-Läden stecken deutschlandweit in der Krise

Doch der Betreiber hat sich in seiner Auszeit entschieden, das Quäntchen weiterzubetreiben. "Das letzte Jahr hat mich viel Kraft gekostet, der Weg war voller Steine und mein Blick war oft versperrt", schreibt Sven Wruck. Nun konnte er seine Gedanken sortieren, tief durchatmen, Ballast abwerfen und die Steine aus dem Weg räumen. Er hoffe, dass seine Unterstützer und Kunden ihn auch auf dem neuen Weg begleiten.

Mit den Problemen steht der Quäntchen-Inhaber nicht allein da. Deutschlandweit schließen immer mehr verpackungsfreie Lebensmittelgeschäfte, die vor allem regionale Produkte aus biologischem Anbau verkaufen und deshalb oft teurer sind, als große Supermärkte. Bereits im September hatten die Betreiber des "Zwei Gut" in Löbtau ihren Laden aufgegeben. Auch Dresdens Unverpackt-Pionierin Berit Heller appellierte im April an ihre Kunden: "Lange halten wir nicht mehr durch". (mit SZ/noa)