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Das Sport-Paradies direkt am Elberadweg

Egal, ob Volleyball, Fußball oder Tennis: Der Außenbereich des Ostra-Sportparks in Dresden hat für jeden etwas zu bieten. Viele nutzen das auch ganz spontan.

Von Johann-Christoph Landgraf
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Der 27-jährige Mohammed Nouh kommt regelmäßig in den Ostra-Sportpark, um sich fit zu halten.
Der 27-jährige Mohammed Nouh kommt regelmäßig in den Ostra-Sportpark, um sich fit zu halten. © Sven Ellger

Dresden. Es ist ein etwas bewölkter Nachmittag im August auf dem weitläufigen Gelände des Ostra-Sportparks in Dresden. Der Hartgummi glüht unter den Füßen der Volleyballspieler. Eine von ihnen ist die sechzehnjährige Ronja. Wie ihre Freunde, kommt sie von Frühling bis Herbst fast jeden Tag hierher, um bis Sonnenuntergang den Ball über das Netz zu schmettern.

Gerade steht es 25 zu 24 für die Mannschaft der Schülerin aus Dresden. Satzball. Sie stellt sich an die Ecke des Spielfeldrandes, wirft den Ball in einer flüssigen Bewegung in die Luft und schlägt auf. Dem gegnerischen Team gelingt es nur mit viel Mühe den Ball zu kontrollieren und wieder über das Netz zu befördern. In dem nun folgenden, hart umkämpften Ballwechsel gelingt es Ronja schließlich, die Kugel mit einem platzierten Schmetterball im gegnerischen Feld unterzubringen. 26 zu 24. Endstand.

Egal, ob Volleyball, Fußball oder Tennis: Der Außenbereich des Ostra-Sportparks am Elberadweg hat für jeden etwas zu bieten. Dank der Nähe zum Elberadweg ist die Anlage perfekt zu erreichen.
Egal, ob Volleyball, Fußball oder Tennis: Der Außenbereich des Ostra-Sportparks am Elberadweg hat für jeden etwas zu bieten. Dank der Nähe zum Elberadweg ist die Anlage perfekt zu erreichen. © Sven Ellger

Szenen wie diese lassen sich im Ostra-Sportpark fast täglich beobachten. Denn wann immer das Wetter es zulässt, tummeln sich bis zu zweihundert Sportbegeisterte in dem fast drei Hektar großen Areal im Stadtteil Friedrichstadt. "Jeder, der möchte, kann den öffentlichen Bereich nutzen. Wenn er Lust hat, sogar von früh bis spät", sagt Ralf Neumann, der Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit des Ostra-Sportparks.

Die von der Stadt Dresden finanzierte Anlage soll es den Dresdnern ermöglichen, sich fit zu halten und Sport zu treiben. Aber auch für Radreisende, die auf dem linkselbischen Elberadweg unterwegs sind, böte die Anlage viel Abwechslung, sagt Neumann: "Wenn die Radfahrer absteigen und Lust auf eine andere Sportart haben, finden sie bei uns alles, was sie sich vorstellen können."

Und tatsächlich sind Sportliebhabern kaum Grenzen gesetzt. So gibt es neben Volleyball, Fußball und Tennis auch die Möglichkeit, sich auf einem der vielen fest montierten Sportgeräte fit zu halten. Einer, der seit längerem regelmäßig hier seine Übungen macht, ist Mohammed Nouh. "Wenn ich nicht gerade Volleyball spiele, bin ich an den Geräten", erklärt er. Um sich fit zu halten, macht er neben Liegestützen auch andere Übungen wie Armstrecker und Klimmzüge.

Eine Sportart, bei der weniger Kraft, aber dafür mehr Koordination und Schnelligkeit benötigt wird, heißt Spike-Ball. Diese aus den USA stammende Sportart hat sich nicht nur in ihrem Ursprungsland zu einem Trend entwickelt, sondern ist auch immer häufiger in deutschen Parks und Schwimmbädern zu sehen. So auch auf der Wiese des Ostra-Sportparks. Gemeinsam mit drei Freunden versucht sich an diesem Tag auch Tim Gärtner an der neuen Sportart.

Sie haben sich in zwei Teams aufgeteilt und jeweils im rechten Winkel um ein kleines Trampolin Aufstellung genommen, wobei die Spieler desselben Teams nebeneinanderstehen. Der aufschlagende Spieler wirft den Ball in die Luft und schlägt ihn anschließend mit der flachen Hand auf das Netz. Jedes Team hat bis zu drei Ballkontakte, um den Ball wieder auf das Netz zu schlagen. Die Ballwechsel setzen sich fort, bis ein Team einen Fehler macht. "Das Großartige an Spike-Ball ist, dass man es gut in der Gruppe spielen kann und sich das kleine Spieltrampolin einfach transportieren und aufbauen lässt. So kann man es eigentlich überall spielen", schildert der 26-jährige Jan Gärtner.

Zuletzt bevölkern neben Sportbegeisterten auch viele junge Eltern mit ihren Kindern die Anlage. Für die junge Mutter Christiane Fiegler gibt es mehrere Gründe, mit ihrem Kind in den Ostra-Sportpark zu kommen: "Die Stimmung hier ist schön. Viele treiben Sport oder machen Picknick, die Spielplätze sind altersgerecht und man kann die Kinder in aller Ruhe spielen lassen, da hier keine Autos fahren." Und durch die Nähe zum Elberadweg wird sogar die Rückfahrt zum kindersicheren Erlebnis.

Leben auf dem Elberadweg - die Serie auf Sächsische.de:

Der Corona-Lockdown hat es überdeutlich gemacht: Die Dresdner zieht es wie magisch an die Elbe. Als fast nichts mehr ging, als die Restaurants und meisten Geschäfte geschlossen hatten, Clubs und Bars leer bleiben mussten, da konnte man darauf zählen, dass zumindest er bei gutem Wetter stets gefüllt war - der Elberadweg.

Hier treffen Spaziergänger auf Rennradler, Inlineskater auf Segway-Touristen, hier trinken Geschäftsleute den gut gekühlten After-work-Cocktail und Teenager ihr warmes Dosenbier; jeder Abschnitt hat seine ganz eigenen Besonderheiten, sein spezielles Publikum aus allen Schichten der Stadtgesellschaft. Die Sächsische Zeitung widmet Dresdens Lebensader nun erstmals eine eigene Serie und stellt die schönsten Orte am Elberadweg mit ihren Menschen vor - zu beiden Seiten des Flusses.

Alle Teile der Serie finden Sie hier.