Dresden
Merken

Reaktionen auf Lindenschänke-Schließung: "Das tut sehr weh"

Viele Gäste sind betroffen, dass die Betreiber der Dresdner Lindenschänke nicht weitermachen dürfen. Wie die Reaktionen aussehen und ob das Gebäude überhaupt als Wohnhaus genutzt werden dürfte.

Von Nora Domschke & Christoph Springer
 3 Min.
Teilen
Folgen
Noch bis Ende November ist die Lindenschänke an der Elbe geöffnet. Dass sie schließt, macht viele Dresdner betroffen.
Noch bis Ende November ist die Lindenschänke an der Elbe geöffnet. Dass sie schließt, macht viele Dresdner betroffen. © Sven Ellger

Dresden. Ungläubig, bestürzt, auch empört reagiert Dresden auf die Nachricht, dass es Ende November vorbei sein soll mit der Gastlichkeit am Elbufer im Übigau. Dann soll die Lindenschänke schließen, weil der Eigentümer in dem Haus lieber Wohnungen als die Gaststätte mit Biergarten haben möchte. So haben es die Wirtsleute bekannt gegeben.

Seit 2010 betreiben Andrea und Uwe Engert die Lindenschänke und folgten in dem Dresdner Traditionshaus auf Promi-Koch Gerd Kastenmeier. Seit 150 Jahren gibt es an dieser Stelle in Altmickten bereits einen Gasthof - nun soll diese Ära zu Ende gehen. Der Eigentümer hat den Mietvertrag, der jährlich verlängert wird, zum Ende dieses Jahres als beendet erklärt.

Die Reaktionen auf das bevorstehende Aus lassen nicht lange auf sich warten. Offenbar waren das Restaurant und der Biergarten im Dresdner Norden ein beliebtes Ziel, nicht nur bei den Dresdnern. Auf Facebook heißt es dazu auf der Seite "Übigau": "Ohweh, das tut sehr weh! Dort war es immer sehr schön und gemütlich vor allem im Sommer, wenn man mit einem Bier in der Hand draußen auf einer Bank sitzend auf die Elbe blicken konnte." Wieder müsse ein schönes Traditionsunternehmen schließen. Schließlich wünschen die Verfasser den Mitarbeitern viel Erfolg bei der Suche nach neuer Arbeit.

Besonders lobenswert: Tolle Lage an der Elbe

Sie gehörten zu den besonders schnellen, konstatiert ein Leser bei Facebook, jedenfalls bis vor etwa fünf Jahren. Auch preiswerter und uriger als die nahe Biergaststätte in Mickten sei die Lindenschänke gewesen. Sie war für viele Dresdner Ort für Feiern, etwa zum Geburtstag oder zur Hochzeit.

Erst Anfang des Monats hat sich dort der CDU-Ortsverband Pieschen zu seinem Sommerfest getroffen. Rund 30 Parteimitglieder saßen im Biergarten, darunter auch die sächsische Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch und der CDU-Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer. Er berichtete danach von "leckerem Essen und kühlen Getränken".

Auf der Onlineplattform Tripadvisor, die Nutzern die Möglichkeit bietet, ihre Erfahrungsberichte mit anderen zu teilen, sind die Bewertungen überwiegend gut. Gelobt wird immer wieder die tolle Lage direkt am Elbufer. Fest steht: Das wird in dieser Ecke Dresdens fehlen.

Wohnungen in Gaststätte - ist das möglich?

Mit dem leckeren Essen und den kühlen Getränken ist es in der Lindenschänke in reichlich fünf Wochen vorbei, so die Wirtsleute. Dass aus der Gaststätte Wohnungen werden sollen, ist bisher seitens der Hauseigentümer noch unbestätigt. Doch wäre es eigentlich so einfach möglich, aus einer Gaststätte ein Wohnhaus zu machen?

Das ginge nur mit einem entsprechenden Antrag an die Behörden, die das genehmigen müssen. Der Stadt liegt nach Auskunft aus dem Rathaus allerdings noch kein Bauantrag vor, in dem es um eine Nutzungsänderung in dem Anwesen mit der Adresse Altmickten 1 geht. Der ist aber nötig, sollten dort Wohnungen geplant sein. Das schreibt Paragraph 59 der Sächsischen Bauordnung vor. Demnach handelt es sich beim Wechsel von einer Gaststätte zu Wohnungen um eine "baugenehmigungspflichtige Nutzungsänderung".