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Dresdner Unverpackt-Laden mit Imbiss

Die Betreiber vom "2Gut" wollen mit einem Foodtruck durchstarten. Noch ist allerdings eine Hürde zu nehmen.

Von Nora Domschke
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Thomas Felsch und Kevin Brüser vom Unverpackt-Laden "2Gut" möchten vor ihrem Geschäft an der Reisewitzer Straße Streetfood anbieten.
Thomas Felsch und Kevin Brüser vom Unverpackt-Laden "2Gut" möchten vor ihrem Geschäft an der Reisewitzer Straße Streetfood anbieten. © Marion Doering

Dresden. Ein unternehmerischer Neustart mitten in der Corona-Krise? Kevin Brüser und Thomas Felsch haben es gewagt, trotz Corona und all den Folgen, die dieses Virus auch für die Dresdner mit sich bringt. Vor gut einem Jahr sind sie mit ihrem Unverpackt-Bio-Laden an den Start gegangen - nun wollen die beiden Dresdner ihr Angebot erweitern, auf der Straße vor ihrem Geschäft an der Reisewitzer Straße. In einem neuen Foodtruck soll dort ein Koch jeden Tag frische Mittagsgerichte zubereiten.

Dafür haben sie eine sogenannte Crowdfunding-Aktion gestartet. Die "Crowd", also die Menge oder Gruppe, finanziert ein Projekt - wer sich daran beteiligt, bekommt einen sachlichen Gegenwert, je nach Höhe des Betrags. Vom "2Gut"-Stoffbeutel über Kaffee und Kuchen bis hin zum vegetarischen Menü, gekocht im neuen Foodtruck, bieten Felsch und Brüser ihren Unterstützern einiges an.

Mittagessen für Löbtau und Umgebung

Im ersten Schritt soll soviel Geld gesammelt werden, dass sie den Foodtruck, der derzeit noch in Leipzig steht, für ein halbes Jahr mieten können. Dafür sind 8.900 Euro nötig. Bislang sind knapp 4.800 Euro von mehr als 100 Unterstützern zusammengekommen. Nun drängt die Zeit, die Aktion läuft noch bis zum 18. April, noch fehlen einige Euros.

Wenn das Geschäft mit dem Imbiss gut läuft, wollen sie den Foodtruck kaufen. Dafür müssen sie allerdings 14.400 Euro investieren. Kevin Brüser ist aber auch ehrlich: "Wenn das Geld nicht zusammenkommt, dann legen wir das Foodtruck-Projekt erstmal auf Eis." Doch noch bleibt die Hoffnung, dass es zumindest mit der Halbjahresmiete für das Fahrzeug klappt. Sollte das der Fall sein, wollen beide einen Koch für den neuen Geschäftszweig einstellen.

Je nach Lieferung der nötigen Waren könnte der Foodtruck im Mai, spätestens im Juni eröffnen. Immer von Dienstag bis Samstag gibt es das vegetarische und vegane Mittagessen in der Zeit von 12 bis 14 Uhr, verwendet werden nur regionale und Bio-Produkte, versichern die beiden Betreiber. Zu finden sein wird der Foodtruck künftig direkt vor dem Unverpackt-Laden an der Ecke Reisewitzer/Schillingstraße.

Einkauf ohne Plastikmüll

Und wie läuft der Unverpackt-Laden inzwischen? Beide geben zu, dass der Schritt in die Selbstständigkeit im Corona-Jahr 2020 eine große Herausforderung war. "Jetzt läuft es gut, aber wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen", sagt Kevin Brüser. 75-Stunden-Wochen sind Normalität, weniger die Ausnahme. Dabei helfen ihnen vier Mitarbeiter, auch Freunde und Familie greifen unter die Arme. Doch der Laden ist mit 300 Quadratmetern recht groß, kleiner wäre besser gewesen, wissen die beiden Jungunternehmer heute. Denn die vielen Regale müssen stets gut gefüllt sein.

Zwar mussten sie ihren Unverpackt-Laden zu keiner Zeit schließen, doch das Konzept zu erklären ist aufwendig. Im Dresdner Westen ist das "2Gut" das erste Geschäft seiner Art. Wer hier einkauft, bekommt regionale Produkte, Plastikverpackungen gibt es nicht, die Kunden sollen die Behälter für ihre Waren am besten von daheim mitbringen. Das ist längst nicht jedermanns Geschmack. Und doch wollen Felsch und Brüser weiter wachsen, das Angebot vergrößern, sich breiter aufstellen. Um noch mehr Kundschaft auf ihren Laden aufmerksam zu machen. Nun also die Idee mit dem Foodtruck.

Übrigens: Wer sich mit zehn Euro an der Crowdfunding-Aktion beteiligt, kann als Dankeschön auch eine "virtuelle Umarmung" buchen. Mit Blick auf Abstandsregeln in Corona-Zeiten eine durchaus sichere und dem Infektionsschutz entsprechende Entlohnung, die sogar schon zweimal gebucht wurde.

Alle Informationen zum Projekt Foodtruck unter www.startnext.com/2gutfoodtruck.

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