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Restaurants, Bars, Clubs: Diese Orte in Dresden sollten Erstsemester kennen

Wo bekommt man in Dresden eigentlich guten Döner, wo kann man gut feiern und welche skurrilen Ecken muss ich kennen? Eine Bedienungsanleitung für Erstsemester.

Von Maximilian Helm & Daniel Krüger & Angelina Sortino & Tim Ruben Weimer
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Der Postkartenblick von der Carolabrücke auf die Altstadt - mit solchen Fotos
Der Postkartenblick von der Carolabrücke auf die Altstadt - mit solchen Fotos © Tim Ruben Weimer

Dresden. Ihr seid neu in Dresden? Studiert Geodäsie, Lehramt, Antike Kulturen oder sonst etwas Verrücktes? Dann ist dieser intersubjektiv nicht nachprüfbare Guide genau das Richtige, um euch in der ersten Zeit in der Stadt zurechtzufinden.

Zusammengestellt von eurer (jung gebliebenen) Stadtredaktion bei Sächsische.de. Und alles natürlich total subjektiv - no offence!

Alle gefetteten Orte findet ihr hier in der Karte verlinkt:

Wo kann man in Dresden lecker essen gehen?

Feiern macht hungrig. Kaum ein junger Dresdner stand noch nicht nach einem feuchtfröhlichen Abend um 1 Uhr bei Keké Kebap und Kumpir in der Louisenstraße 21, um sich ein soßengetränktes Falafelsandwich zu bestellen. Die netten Jungs strahlen in ihrem Laden mit dem 70er-Jahre-Schick so viel Herzlichkeit aus, dass es sich fast anfühlt, als würde man sonntags verkatert bei Oma einen Braten verzehren. Apropos Kater: Der lässt sich mit dem nächtlichen Snack um mindestens 50 Prozent mindern.

Weil "der beste Döner der Stadt" ein sehr kontroverses Thema ist, wollen wir nicht, dass ihr euch auf die Einschätzung der Redaktion verlassen müsst. Deshalb haben wir unsere Leserinnen und Leser abstimmen lassen. Ihr Fazit: In Meliz Palast an der Chemnitzer Straße in Plauen gibt es den besten Döner.

Sedat Tuysuz vom Keké Kebap und Kumpir-Haus in der Dresdner Neustadt präsentiert ein soßengetränktes Falafelsandwich.
Sedat Tuysuz vom Keké Kebap und Kumpir-Haus in der Dresdner Neustadt präsentiert ein soßengetränktes Falafelsandwich. © René Meinig

Wer es asiatisch mag, der findet das Codo gleich drei Mal in Dresden - zwei Mal in der Neustadt und einmal in der Altstadt. Die Spezialität sind vietnamesische Baguettes Banh Mi - ja, klingt erstmal merkwürdig, ist aber ein Misch-Gericht aus der französischen Kolonialzeit und sollte man probiert haben.

Ein sehr guter Italiener ist La Campagnola. Und wer frühstücken will und das immer gleiche Fitness- oder Deluxefrühstück nicht mehr sehen kann, sollte mal im Café Andalieb vorbeischauen.

Mal was anderes als Marmeladenbrötchen: Das leckerer Frühstück im Café Andalieb.
Mal was anderes als Marmeladenbrötchen: Das leckerer Frühstück im Café Andalieb. © Angelina Sortino/SZ

Statt Tütensuppe würden wir euch zumindest am Monatsanfang, wenn noch Geld da ist, zwei Ramen-Restaurants empfehlen: Wenn es klassisch sein soll, ist das Umaii in der Nähe der Frauenkirche eine sehr gute Wahl. Und natürlich ist auch wieder die Neustadt vertreten: Ramen 1974 ist bei Tier-, als auch bei Pflanzenbrühen kaum zu schlagen. Einziges Problem: Das wissen die meisten schon - und deswegen ist es nicht so leicht, einen Platz zu bekommen.

Leckere Ramen gibt es im Umaii nahe der Frauenkirche.
Leckere Ramen gibt es im Umaii nahe der Frauenkirche. © Angelina Sortino

Wo kann ich als Vegetarier/Veganer in Dresden essen gehen?

Wer komplett auf tierische Produkte verzichtet, aber auf die finanzielle Unterstützung seines Fleischliebhaber-Dads angewiesen ist, sollte mit der Familie ins Vegan House in der Alaunstraße 83 gehen. Der Falsche Hase auf der Rudolf-Leonhard Straße hat schon tierfrei gekocht als Vegetarier-Witze noch auf Grillschürzen gedruckt wurden - und die Erfahrung schmeckt man auch. In der Altstadt ist die Brennnessel einen Besuch wert. Dort wird gut, gesund und auf Wunsch auch komplett vegan gekocht. Außerdem kann man sehr schön im Hof sitzen.

Auch Döner gibt es tierlos. Pionier war der Dicke Schmidt, der mit teilweise unkonventionellen Kreationen den Döner immer wieder neu erfindet. Dann zog das Dresdner Kebab-Schwergewicht Marmaris auf der Louisenstraße nach.

Ein echter Geheimtipp liegt aber ein bisschen abseits auf der Bautzener Straße: King Döner an der Haltestelle Pulsnitzer Straße sieht von außen aus, "unscheinbar" wäre noch übertrieben, gleiches gilt für die Facebook-Page. Die inneren Werte stimmen aber: Seitan-Döner mit frischem, gebratenem Gemüse, hausgemachte Falafel, Sesamsauce.

Ein echter Geheimtipp für veganen Döner in Dresden: King Döner an der Haltestelle Pulsnitzer Straße. Der Döner mit Fleisch schmeckt aber ebenfalls sehr lecker.
Ein echter Geheimtipp für veganen Döner in Dresden: King Döner an der Haltestelle Pulsnitzer Straße. Der Döner mit Fleisch schmeckt aber ebenfalls sehr lecker. © Angelina Sortino/SZ

Deutschlandweit bekannt ist inzwischen die Vegane Fleischerei auf dem Bischofsweg - vor allem weil ihr Name Fleischliebhaber provoziert. Dort gibt es ziemlich gute hausgemachte fertige Gerichte oder Würste und "Steaks" für die heimische Küche, alles ohne tierische Bestandteile.

Wohin mit den Eltern in Dresden?

Ja, wir geben es zu: Dresden ist ziemlich gespalten. Wer in der Neustadt wohnt, kommt selten aus seinem Szenekiez, in der Altstadt sind fast nur Touristen unterwegs und am Blauen Wunder trifft sich die Generation Kaffee und Kuchen.

Doch die Vielschichtigkeit der Stadt hat auch ihre Vorteile. Wer seine Eltern mal richtig beeindrucken möchte, macht einen Spaziergang über den Neumarkt und fährt dann vom Terrassenufer mit einem Dampfer oder Salonschiff zum Schillerplatz. Dort gibt es - richtig - Kaffee und Kuchen im Café Toscana und anschließend eine Fahrt mit der Standseilbahn zum Weißen Hirsch.

Spätestens beim Ausblick von der Terrasse des Luisenhofs wissen dann auch die kritischsten Eltern, dass Dresden eine gute Idee für ihren Nachwuchs war. Aber Achtung: So manche Eltern könnten sich spontan zu einem Umzug nach Sachsen entscheiden. Und wer will das schon?

Mit einem Dampfer lässt es sich wunderschön die Elbe hinab fahren. Vorbei am Blauen Wunder (der Brücke auf dem Foto) und - wer will - sogar bis in die Sächsische Schweiz.
Mit einem Dampfer lässt es sich wunderschön die Elbe hinab fahren. Vorbei am Blauen Wunder (der Brücke auf dem Foto) und - wer will - sogar bis in die Sächsische Schweiz. © Archiv/Marion Doering

Was sind die besten Bars und Clubs in Dresden?

Immer mehr Studenten entscheiden sich gegen die Neustadt und ziehen lieber nach Löbtau oder in die Friedrichstadt. Beide Viertel überzeugen mit Altbau-Charme, Spätshops und guten Restaurants. Dagegen sieht es, was coole Bars angeht, eher mau aus.

Trotzdem fährt die halbe Stadt zum Ausgehen in die Neustadt. Dort gibt es Studenten-fokussierte Läden wie das BBC, lässigere Läden wie das Little Creatures und das Madness oder "urige" Kneipen wie The Lappen, das Blondes oder der Mondfisch. Kurz: Für jede und jeden ist was dabei.

Was gibt's aber außerhalb der Neustadt? Die Sonderbar in der Würzburger Straße 40, gelegen in einem reinen Wohnviertel. Wer die Nase voll von billigen Mischgetränken hat, sollte unbedingt hier einkehren. In Pieschen ist das &Rausch tagsüber ein Restaurant/Café - abends aber eine echt entspannte Kneipe.

Im Szeneviertel Äußere Neustadt gibt es die meisten Bars und Kneipen. Aber auch andere Stadtteile wie Löbtau oder Friedrichstadt werden zu Alternativen.
Im Szeneviertel Äußere Neustadt gibt es die meisten Bars und Kneipen. Aber auch andere Stadtteile wie Löbtau oder Friedrichstadt werden zu Alternativen. © Ronald Bonß

Aber Sächsische.de - ich will nicht nur trinken sondern tanzen! Da wird man, Überraschung, auch in der Neustadt fündig. Auf der Katharinenstraße teilen sich das Downtown und die Groovestation einen Eingang. Ersteres ist eine klassische Disko, mit House- und Schlagerfloor. Die Groovestation hingegen ist die woke, hippe Schwester, die schon vor Jahren in die Großstadt gezogen ist. Hier gibt es auch Partys, manchmal auch explizit feministische, dazu Kulturabende. Außerdem ist das Groovestation-Booking fast legendär: Selten sonst bekommt man die Chance, richtig große oder aufstrebende Künstler in so kleinem Rahmen zu erleben.

Der Studenten-Montag in Rosis Amüsierlokal auf der Eschenstraße ist seit vielen Jahren eine fest etablierte Adresse und quasi das einzige, was man an diesem Wochentag machen kann. Etwas weiter draußen hat Dresden aber noch zwei echte Schwergewichte. Im Industriegelände sind mit dem Objekt klein a und dem Sektor Evolution zwei national bekannte Techno-Locations. Beide mit Industriecharme und unfassbarem Booking - aber auch langen Schlangen am Einlass. Doch es lohnt sich: Wer sich in den Tiefen des Gebäudes vom Bass der Anlage die Eingeweide durchmassieren lässt, weiß wofür er zwei Stunden anstand. Und: Mit dem Kashay Salon steht ein weiterer Club im Industriegelände in den Startlöchern.

Gibt es Festivals in der Nähe von Dresden?

Ja, Dresden und Festivals - das ist keine Liebesgeschichte. Dafür gibt es Stadtteilfeste. Wir meinen nicht das Stadtfest - da geht man zumindest als junger Mensch kaum freiwillig hin. Aber da gibt es mehr: Im Hechtviertel, in Pieschen, in Löbtau und auf der Rudolfstraße gibt es einige von vielen Straßenfesten die man unbedingt mal auschecken sollte.

Legendär ist seit vielen Jahren die Bunte Republik Neustadt, das große Stadtteilfest in der Äußeren Neustadt. 1990 wurde die BRN für die Dauer von drei Tagen als Scheinstaat proklamiert, mit eigener Regierung, einer "Neustadtmark" und einem durch einen weißen Strich markierten Grenzverlauf. Aktuell steht das Fest jedoch auf der Kippe, wegen Sicherheit, Lärm und Stress mit der Stadtverwaltung. 2023 gab es statt eines großen Festes einen Monat lang mehrere kleine. Das kam vor allem bei den Neustadt-Bewohnern gut an, die häufiger und mit weniger Publikum von außerhalb feiern konnten.

Party bei der Bunten Republik Neustadt 2019
Party bei der Bunten Republik Neustadt 2019 © Archiv/SZ

Für "richtige" Festivals mit Zelt, Dixieklo und Dosenravioli muss man ein Stück fahren. Das größte Sächsische Festival ist das Highfield am Störmthaler See bei Leipzig. Weiter östlich gibt es in Neukirch/Lausitz bei Bautzen das kleine aber feine We Go Apart With Art mit gar nicht mal so vielen Menschen auf einer Wiese und ziemlich coolen Acts - von Techno bis Kunst. Etwas familiärer ist das Folklorum in Einsiedel ganz weit im Osten. Und ein Sächsisches Original ist das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig.

Wo findet man in Dresden einen stillen Ort zum Entspannen?

Inliner fahren, joggen oder für die Faulpelze eine Runde mit der von Kindern betriebenen Parkeisenbahn fahren: Der Große Garten ist Dresdens Erholungsort schlechthin. Auf rund 1,8 Quadratkilometern findet jeder einen stillen Platz, um ein Buch zu lesen oder sich zu entspannen.

Durch das barocke Ambiente fühlt man sich gleich auch noch wie ein adliger Herrscher aus dem 18. Jahrhundert. Aber auch sonst ist in Dresden immer ein Park fußläufig zu erreichen. Beliebt ist auch der Alaunpark in der Neustadt, wo sich am Wochenende die halbe Stadt zum Picknick niederlässt.

Vom Alaunpark ist es auch nicht weit ins Tal der Prießnitz, einem idyllisch mäandrierenden Bachlauf im Waldgebiet der Dresdner Heide. Um den Kopf frei vom ewigen Lernen zu bekommen, lässt es sich hier stundenlang am Flusslauf entlang wandern oder mit dem Rad fahren.

Nach knapp sieben Kilometern erreicht man den Prießnitzdurchbruch mit einem kleinen Wasserfall. Da das Prießnitztal nah am Stadtteil Klotzsche entlang führt, ist hier gerade am Wochenende einiges los, aber umso weiter man läuft, umso stiller wird es auch.

Am Wochenende tummeln sich die Menschen im Alaunpark in der Neustadt
Am Wochenende tummeln sich die Menschen im Alaunpark in der Neustadt © Christian Juppe

Was kann man am Wochenende in Dresden mit Freunden erleben?

Wanderschuhe an und ab in die Sächsische Schweiz. Einen großen Bogen macht ihr am Besten um die Bastei (nein, ihr seid definitiv nicht die einzigen, die zum Sonnenaufgang da hoch wollen) und erklimmt besser weniger bekannte und dabei sogar noch spektakulärere Aussichtspunkte wie Lilienstein, Schrammstein oder den Großen Zschirnstein.

Wem eine Bandschlinge kein Fremdwort ist, der versucht sich an den Häntzschelstiegen. ("Stiegen" sind in der Sächsischen Schweiz übrigens kleine, naturbelassene Pfade, die zum Teil auch etwas Kletterkenntnisse erfordern.) Keine gute Idee ist es, mit dem Rad abseits der wenigen beschilderten Fahrradrouten unterwegs zu sein oder im Nationalpark zu campen - das kann euch teuer zu stehen kommen!

Die Aussicht vom Papststein ist genauso schön wie von der Bastei - nur viel einsamer.
Die Aussicht vom Papststein ist genauso schön wie von der Bastei - nur viel einsamer. © Jürgen Lösel

Hilfe, ich mag Kunst und Kultur!

In Dresden gibt es jede Menge Kunst und Kultur. Über Deutschland hinaus bekannt sind die Alten und die Neuen Meister, die einige der wichtigsten Gemälde der Geschichte zeigen. Das Deutsche Hygienemuseum ist immer einen Besuch wert und vom Ansatz ein sehr modernes Museum, mit viel Fokus auf Interaktivität. Und das Militärhistorische Museum sucht beim Thema Tiefe und Imposanz der Exponate seinesgleichen.

Auch Theater gibt’s in Dresden, allen voran natürlich das Staatsschauspiel, das Studierende für einen schmalen Taler in seine oft üppigen, gern modernen und meistens guten Inszenierungen lockt. Jüngeres Publikum findet im Theater Junge Generation Stücke auf ähnlichem Niveau.

Wer die Offszene mag wird im Societätstheater fündig, sehr freundlich ist es auch etwas weiter draußen in Hoppes Hoftheater. Im Festspielhaus Hellerau wird viel Tanz aber auch Performance gezeigt. Manchmal mit den krassesten Shows aus der ganzen Welt - muss man sich angesehen haben. Auch die Uni hat ein Theater, DIE BÜHNE, wo Profiregisseure mit Laien arbeiten und auch Schauspielkurse angeboten werden.

Das Festspielhaus Hellerau
Das Festspielhaus Hellerau © René Meinig

Was sind die skurrilsten Ecken Dresdens?

Irgendwann steht jeder einmal fragend vor ihr: Dieser riesigen "Moschee" an der Marienbrücke. Nein, sie ist nicht der Sitz eines arabischen Prinzens, sondern eine ehemalige Tabakfabrik! 1907, als die "Yenidze" gebaut wurde, war es in der Dresdner Innenstadt nämlich verboten, nach Fabrik aussehende Gebäude zu bauen.

Deshalb entschied man sich halt für das Aussehen einer Moschee, das machte gleichzeitig auch Werbung für die hier produzierte orientalische Zigarettenmarke. Heute sind im Gebäude Büros untergebracht und vom Kuppelrestaurant hat man eine tolle Sicht über die Stadt.

An der Mündung der Prager Straße in die zentrale Altstadt steht das Portal zur Unterwelt. Manche nennen es "Ratten-Fenster", "Klo-Kino" oder "Kloaken-Kunstwerk", und letztendlich ist es genau das: eine Treppe, die zu einer Glasscheibe führt, durch die man in die Dresdner Kanalisation spähen kann.

Die Gerüche sind dabei teils noch eindrücklicher als das visuelle Erlebnis. Meist wird der "Trichter" - wie der offizielle Name des Kunstwerks ist - jedoch eher gemieden; Müll, Gestank und hin und wieder auch ein angetrunkener Übernachtungsgast verleiden einem die Neugierde. Auf Google mit fünf Sternen bewertet.

Wie in einem Märchen aus 1001 Nacht ragt die Yenidze vor der Dresdner Stadtkulisse hervor.
Wie in einem Märchen aus 1001 Nacht ragt die Yenidze vor der Dresdner Stadtkulisse hervor. © dpa

Wie lernt man schnell neue Leute kennen?

Grundsätzlich: mit einem Lächeln im Gesicht. Insidertipp: Nachts durch die Neustadt laufen und hören, wo Musik und Party läuft. Eine Flasche Wein in die Hand nehmen, klingeln, und behaupten man wolle zu Franzi oder Marie (die gibt’s nämlich auf jeder Party). Ansonsten sind vor allem Erstsemesterpartys, Clubs und Vereine die besten Orte, egal ob antifaschistischer Chor, Lindy-Hop-Verein oder Linedance-Gruppe. Groß dabei: Die Sportkurse der TU Dresden, die so ziemlich jede existierende Sportart anbieten.

Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Bahn?

Diese Frage stellt sich an der TU Dresden tatsächlich nicht, da mit der Überweisung des Semesterbeitrags automatisch ein Semesterticket für 189 Euro erworben wird.

Trotzdem gibt sich die Stadt Mühe, fahrradfreundlicher zu werden. Bislang teilen sich Radler aber noch recht häufig die Fahrbahn mit den Autos, und eine Bordsteinkante ist auch häufiger mal im Weg.

Mit den Dresdner Straßenbahnen geht's am schnellsten durch die Stadt - wenn nicht gerade gestreikt wird.
Mit den Dresdner Straßenbahnen geht's am schnellsten durch die Stadt - wenn nicht gerade gestreikt wird. ©  Archiv/René Meinig

Wo ist der Sonnenuntergang über Dresden am schönsten?

An der Marienbrücke vor dem Japanischen Palais bei einem guten Rosewein (in Sachsen genannt: Schieler) aus den kleinen Weingütern im Umland.

Auch schön: Vor der Staatskanzlei an der Carolabrücke hat man die imposante Barockkulisse der Stadt im Blick. Lohnt sich besonders während der Filmnächte am Elbufer, bevor ein grandioser Klassiker nach Einbruch der Dunkelheit über die Leinwand flimmert.

Mir ist langweilig und draußen regnet es. Was kann ich tun in Dresden?

Gerade bei Regen lohnenswert, auch wenn’s erstmal langweilig klingt: die Gedenkstätte Bautzner Straße. Von einem Audio-Guide wird man hier durch die dunklen, unterirdischen Gewölbe des ehemaligen SED-Gefängnisses geführt, wo einst politische Gegner inhaftiert und gefoltert wurden. Tritt man dann zum "Freigang" in den kargen, pitschnassen Innenhof, wird die Stimmung echt beklemmend…

Und dann gibt es noch das Regenrinnen-Kunstwerk in der Kunsthofpassage in der Neustadt. Und wenn es gerade nicht regnet, steht gewiss eine alte Dresdnerin daneben und wispert dir leise ins Ohr, dass es eine Melodie spiele, wenn es regnet. Ob die alte Frau wirklich daran glaubt, ist egal. Denn du fällst nicht auf diesen Spuk rein. Lustig sieht es trotzdem aus.

Im ehemaligen Stasi-Gefängnis in der Bautzner Straße
Im ehemaligen Stasi-Gefängnis in der Bautzner Straße © René Meinig

Was sind die besten Orte zum Shoppengehen?

Die klassischen Shoppingmeilen finden sich in der Prager Straße, große Einkaufszentren wie die Altmarkt-Galerie und die Centrum-Galerie sind gleich nebenan. Der Elbepark liegt etwas außerhalb.

Schöne kleine Läden finden sich im Szeneviertel Äußere Neustadt und nebenan im Hechtviertel. Eigentlich findet jedes Wochenende der Elbeflohmarkt an der Albertbrücke statt.

Ab und zu finden am Haus der Presse und in der Neustädter Markthalle Antik- und Trödelmärkte statt. Dresden hat auch tolle Asia-Märkte zu bieten: zum Beispiel der "Saigon Minimarkt" am Hauptbahnhof, der "Go Asia Supermarkt" unterm Karstadt und "Asia4Friends" am Großenhainer Platz.

Einkaufsbummel in der Prager Straße. Auf ihrer Verlängerung gelangt man vom Hauptbahnhof über die Augustusbrücke bis zum Albertplatz in der Neustadt, indem man einfach geradeaus läuft.
Einkaufsbummel in der Prager Straße. Auf ihrer Verlängerung gelangt man vom Hauptbahnhof über die Augustusbrücke bis zum Albertplatz in der Neustadt, indem man einfach geradeaus läuft. © Sven Ellger

Für die Freaks: Was sind die Must-Knows über Dresden?

Die Neustadt ist die Altstadt und die Altstadt ist die Neustadt. Verwirrt? Die heutige Neustadt ist das ältere Siedlungsgebiet im Dresdner Zentrum, weil es so schön hochwassersicher ist. Es wurde früher Altendresden genannt, war aber nicht mehr als ein Fischerdorf. 1550 wurde es dann mit Dresden vereinigt, wenn auch gegen den Willen der Altendresdner Bürger.

Ein tief im Gedächtnis der Dresdner verankertes Datum ist der 13. Februar 1945. Am späten Abend flogen die Amerikaner und Briten einen groß angelegten Luftangriff auf Dresden und zerstörten große Teile der Innenstadt. Die Frauenkirche wurde nicht etwa zerbombt, sondern fing innen Feuer, brannte aus und stürzte nach zwei Tagen in sich zusammen. Sie steht übrigens erst seit 2005 wieder.

Ein Wochenende, das viele Dresdner noch in Erinnerung haben, ist das des 16. und 17. August 2002. Da trat die Elbe so stark über die Ufer, dass der 1,5 Kilometer entfernte Hauptbahnhof im Erdgeschoss komplett überschwemmt wurde, genau wie die dazwischen liegende historische Altstadt.

Einen Großteil der Schäden errichtete dabei eigentlich gar nicht die Elbe, sondern die Weißeritz, die bereits einige Tage vorher über die Ufer getreten war und darauf wieder durch ihr ursprüngliches, natürliches Flussbett floss.

Generell gilt: In Dresden wird gerne und viel und hitzig über die eigene Stadt und ihre Historie diskutiert. Wenn euch also das erste Mal ein "Nu" automatisch über die Lippen kommt und ihr genussvoll eine Eierschecke verspeist, habt ihr schon mal das erste Eingeborenen-Level erreicht. Dann fehlt zu eurem Glück nur noch eine fachmännische Diskussion über einen nostalgischen DDR-Ort, der in den letzten Jahren "viehisch" (tierisch) hässlich zubetoniert wurde. Willkommen in Dresden!