Wie es wirklich ist, in einem Dunkelrestaurant zu essen
In Kleinzschachwitz liegt Dresdens einziges Dunkelrestaurant. Hier bedienen sehbehinderte und blinde Kellner die Gäste in völliger Finsternis. Geht dabei nichts schief? Und wie schmeckt es? Ein Selbsttest.
Dresden. Die Dunkelheit ist absolut. Das hatte Jan Zober zwar zuvor betont, aber es selbst zu erleben, ist dann doch etwas anderes. Kaum habe ich die Tür der "Schleuse", dem kleinen Raum zwischen der beleuchteten Bar und dem völlig abgedunkelten Gastraum, hinter mir geschlossen, macht es keinen Unterschied mehr, ob ich die Augen geöffnet habe, oder nicht. Ich muss mich nun völlig auf Marco Rademann verlassen, meinen Kellner, auf dessen rechter Schulter meine linke Hand ruht und der mich - im Gänsemarsch - an meinen Tisch führen und den ganzen Abend dort bedienen wird.